Nachfrage nach der Dienstleistung Tiersitting?

17.11.2016 von zaino
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Wie ist eigentlich generell die Nachfrage nach Tiersitting als Dienstleistung? Wer würde z. B. lieber jemanden zu sich nach Hause kommen lassen und Hunde/Katzen und sonstiges Getier versorgen lassen? Und auf welche Voraussetzungen würdet Ihr bei so einer Person achten? Würdet Ihr dafür bezahlen und was wäre Euch besonders wichtig, damit Ihr z. B. im Urlaub auch beruhigt abschalten könnt?

Unter Freunden und Nachbarn ist sowas ja oft gut geregelt, aber gebt mir doch mal Eure Meinung dazu?

Antworten: 11

Beste Antwort
martinakonz
martinakonz 17.11.2016

Ich kann mir schon vorstellen, dass es eine entsprechende Nachfrage gibt, gerade bei betreuungsintensiven Tieren wie Hunden.

Für mich ist das allerdings nichts. Wir hatten unsere Katze einmal in der Katzenpension, weil wir in Urlaub wollten. Haben dann sofort gesehen, dass die Katze sich nicht wohlgefühlt hat und hatten dann auch keine Ruhe im Urlaub. Das Ende vom Lied war, dass wir von der Pension angerufen wurden, die Katze müsse abgeholt werden, sie würde die Nahrungsaufnahme verweigern. Und das haben wir dann getan.

Bei mir daheim würde ich niemals fremde Menschen alleine lassen, weder eine Reinigungskraft, noch eine Tiersitterin. 

sparmami
sparmami 17.11.2016

Hallo,

ich sehe das wie @martinakonz, in den eigenen vier Wänden niemals! Zudem findet sich irgendwie immer eine Lösung in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft, auch bei den Nachbarn. Man hilft sich gegenseitig und dafür braucht man dann auch niemanden zu bezahlen.

danielhh
danielhh 17.11.2016

Hallo @zaino,

warum fragst Du, möchtest Du das anbieten?

Ich stelle mir das gleich aus mehreren Gründen sehr schwierig vor.

1.) Das Tiersitting ist doch eine eher lokal begrenzte Sache. Je nach Einzugsgebiet, wenn man z.B. in einer eher ländlichen Umgebung mit wenigen Einwohnern wohnt, wird es schwierig, damit Geld zu verdienen.

2.) Sowas ist absolute(!) Vertrauenssache. Bis man sich ein Vertrauen und einen guten Namen aufgebaut hat, kann es viele Jahre dauern, sofern es überhaupt so weit kommt.

Als minimales Zubrot mag das geeignet sein, aber keinesfalls für eine komplette Selbständigkeit.

Oder aus welchem Grund fragst Du?

zaino
zaino 17.11.2016

Ich habe für Freunde bereits ganze Höfe mit buntem Tierbestand "gesittet".

Mich interessieren einfach generell Meinungen und Standpunkte dazu. Das mit dem Vertrauen und "fremde Leut ins Haus lassen oder nicht" ist natürlich ein wichtiger Punkt.

Andererseits - die meisten Tiere fühlen sich in der vertrauten Umgebung wohler und sind besser zu handeln als wenn man sie weg gibt.

findus
findus 17.11.2016

Wird sehr schwer, damit regelmäßig Geld zu verdienen. Ich würde meinen Hund und meine beiden Katzen keiner fremden Person anvertrauen, die ich nicht seit Jahren persönlich kenne. Ich glaube viele Menschen denken so.

grumpfi
grumpfi 17.11.2016

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten: Ich habe tatsächlich schon einmal eine Katzensitterin in meinen eigenen vier Wänden eingesetzt.

Hintergrund war, dass eine meiner Katzen krank war und eine bestimmte Betreuung (Beobachtung auf bestimmte Symptome, ein Auge aufs Katzenklo, getrennte Fütterung, Tabletten) brauchte.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat sich das keiner zugetraut, und so kam ich über eine Empfehlung meines Tierarztes an besagte Katzensitterin. Ich war sehr zufrieden!

Ich denke, das ist auch ein Haupteinsatzgebiet für Tiersitter - eben diese Fälle, in denen besondere Anforderungen gestellt werden, die ein "Laie" eben nicht machen will. Dafür müssen dann aber natürlich auch die Belege her! Eine Schulung in erster Hilfe für Tiere, ein Tierarzt als Partner oder Zertifikate von Workshops. Wer sowas vorweisen kann, dem vertraut man dann auch mal ein Tier mit besonderen Bedürfnissen an. Und dann ist man als liebender Tierhalter auch durchaus bereit, entsprechend zu zahlen.

zaino
zaino 17.11.2016

grumpfi, dafür gibts Workshops? Interessant. Oder, wenn nicht, dann mal bei mir bekannten Tierärzten anregen, sowas anzubieten. So ganz "anspruchslos" ist der Job nicht, auch wenn man ihn bei/für nette gute Freunde macht. Man will ja am liebsten alle Tiere wieder fit und gesund abgeben wenn möglich.

dadamus
dadamus 17.11.2016

Also wenn ich einen solchen Dienst in Anspruch nehmen wollen würde, dann muss der jenige auch bestimmte Dinge vorweisen, bzw. Jahrelange Erfahrung mit Tiere haben. Ich denke erst dann kann man im Urlaub auch gut abschalten. Sein „Baby“ würde man ja auch nicht jeder anfragenden Babysitterin geben und so sehe ich das bei Hunden und Katzen genauso.

Und die Sache mit zu Hause…puh, ich persönlich würde da keine fremde Person in meinem zu Hause übernachten. Tierpensionen, etc. gibt es ja schon genug.

Was ich mir aber vorstellen könnte, dass zu bestimmten Anlässen wie etwa Hochzeit, Geburtstag, etc. der Tiersitter auf den Hund aufpassen könnte.

zaino
zaino 17.11.2016

tihi, dadamus - also ich persönlich wurde schon öfter gebeten ums Einhüten - auch von Nicht-Freunden und mit der einzigen Quali, dass ich schon sehr lange ein Pferd und auch sonst Erfahrung habe und Viecher mag. Und was meine eigene Whg betrifft, ähm, wer hier aufräumen oder putzen will, kann das gern tun. Umräumen hätte ich weniger gern. Reichtümer gibts keine fortzuschleppen. Bin da wohl schmerzunempfindlicher als mancher hier. Umgekehrt: Ich möchte nicht für Menschen einhüten, die mir für alles, was schief geht, also dass ein Tier krank wird beispielsweise, die Schuld geben. Shit happens, bei aller Liebe und Sorgfalt. Zu Leuten, bei denen ich das vage Gefühl hatte, die sind so drauf, bin ich kein 2. Mal mehr gegangen. Punkt, aus. Geld hin oder her. Ich fordere halt vorher genaue Fütterungs- und Haltungsanweisungen, Tierarzt-Tel., evt. Tel von Nachbarn, die zupacken könnten (z. B. 4-5 Pferde durchs Dorf führen etc!) und freie Hand, was besagten Tierarzt betrifft. Denn im Zweifelsfall steht der auf der Matte, komme was wolle. Kurz und gut, das mit dem Vertrauen muss auf Gegenseitigkeit beruhen, das könnte ein Problem geben sonst.

arthur
arthur 17.11.2016

Ich würde sagen, dass es große Nachfrage nach Tiersitting gibt. Mit Haustieren ist das Verreisen im Grunde ein Dauerproblem. Einen Hund kann man eventuell noch mitnehmen. Bei Katzen, Vögeln oder Hamstern sieht die Sache anders aus. Wir sind ein Haushalt mit vier Katzen. Wenn wir verreisen müssen, passt immer jemand hier im Haus auf die Katzen auf, geht in die Wohnung, füttert sie, schmust und spielt mit ihnen. Für mich überwiegen die Vorteile:

- Die Katzen bleiben in ihrer gewohnten Umgebung.

- Sie werden mit dem von mir gekauften Tierfutter versorgt und bekommen ihr Lieblingsstreu.

- Hier sind ihre Spielsachen, sie kennen sich aus und fühlen sich wohl.

- Sie verkraften unsere Abwesenheit besser und einfacher, weil sich die allgemeinen Abläufe nicht allzu stark ändern.

Nachteil ist eigentlich nur, dass jemand Fremdes in der eigenen Wohnung unterwegs ist. Man muss also aufräumen und alles ordentlich und übersichtlich hinterlassen. Die Person muss sehr vertrauenswürdig sein. Wir bitten Familienangehörige und Freunde um Unterstüzung und das klappt wirklich gut. 

In ein Tierheim würden wir unsere Tiere nicht geben, denn dort arbeiten mehrheitlich ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich oft erschreckend wenig mit Tieren auskennen. Es ist eng, die Unterbringung ist nicht gut, artgerecht oder angenehm. Das Tierfutter ist billig, und Zeit hat zum Schmusen und Spielen in der Regel auch niemand, weil die Tierheime schon mit Notfällen überlastet sind. 

Was ich mir noch vorstellen könnte, ist eine schöne Tierpension. Da müsste dann Platz und eine gute Ausstattung (Schlafplätze, Kratzbäume, Spielmöglichkeiten) vorhanden sein. Sauberkeit ist auch extrem wichtig. 

lionking
lionking 19.11.2016

Ich habe eine Freundin mit Pferd, Hund und Katze, wie ich auch. Wir wechseln uns einfach ab. Ein fremder Tiersitter käme für mich niemals in Frage. Auch wenn er eine Empfehlung meines Tierarztes wäre. Im Stall mit Pferden geht es schnell und einfach, sich im Urlaub gegenseitig zu vertreten und man kennt sich und die Eigenarten ohnehin. Und wenn ich sage, bei mir gibt es das Heu nur nass und aus dem Heusack, dann will ich auch, dass es so gemacht wird, auch wenn der andere mit den Augen rollt. Bedarf bei fremden Leuten – puh, das wird sicher schwer. Ich lasse keinen Fremden in meine Wohnung und an meine Tiere.

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