Pflegekind aufnehmen?

25.01.2017 von arthur
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Ein mit uns befreundetes Paar wünscht sich sehnsüchtig ein Kind. Alle Versuche, ein Kind zu zeugen, sind jedoch gescheitert. Dafür gibt es entsprechend medizinische Gründe. Für eine Adoption kommen die beiden altersbedingt nicht mehr in Frage. Sie hätten sehr gern einen Säugling aufgezogen. Nun haben sie eine andere Idee: Sie möchten sich um ein Pflegekind kümmern. Von der Idee bin ich persönlich nicht ganz so begeistert. Ich sorge mich, dass sie das überfordern könnte. Schließlich kommen Pflegekinder in der Regel auch schwierigen Verhältnissen. Was spricht aus eurer Sicht für und gegen die Aufnahme eines Pflegekindes? Was muss man beachten?

Antworten: 3

Beste Antwort
kaffeemaedchen
kaffeemaedchen 25.01.2017

Da vor der Erlaubnis, ein Pflegekind aufzunehmen, in der Regel umfangreiche Gespräche stehen, ist die Entscheidung ja nicht die des Paares allein. Da wird auf jeden Fall auch ein passendes Kind ausgesucht, wenn sie sich als Pflegeeltern qualifizieren können.

Und natürlich sind Pflegekinder manchmal schwierig, aber in erster Linie hatten sie ein schwieriges Leben, wofür sie nichts können. Auch ein eigenes Kind kann eine sehr große Herausforderung sein. Und auch dieses hat man nicht „für sich selbst“, sondern um des Kindes willen. Ein Kind sollte nie der Befriedigung eigener Bedürfnisse dienen, von daher ist ein Pflegekind sogar eine ideale Lösung. Sie würden eben auch etwas Gutes damit tun, und einem Menschen das Leben erleichtern.

schokominza
schokominza 25.01.2017

Ich finde die Idee an und für sich auch sehr gut, denn sofern sie der Eignung entsprechen, kann hier einem Kind, das aus schwierigen Verhältnissen stammt, oder einen Schicksalsschlag im Leben hatte, ein wunderbares Leben ermöglicht werden. Darf ich höflich nachfragen, warum du dich darum sorgst, ob sie eventuell überfordert sein könnten? Sicherlich wäre es "leichter" einen Säugling aufzuziehen, da dieser eher weniger vorgeprägt ist, was bei einem älteren Kind der Fall sein kann. Aber ich kann aus der Erfahrung aus meinem Umfeld sagen: Meine Freundin hat ebenfalls mit ihrem Mann ein Pflegekind in ihrer Familie aufgenommen. Sie haben zwei eigene Kinder übrigens. Der Junge hat sich nach kurzer Eingewöhnung super im Alltag zurecht gefunden und ist wie ausgewechselt, laut seiner Betreuungsperson (Die Dame schaut ab und zu noch vorbei, weil sie sich auch mit den Pflegeeltern gut versteht). Ich finde es spricht nichts dagegen, wenn die Voraussetzungen für Kind und Pflegeeltern stimmen und sich die Pflegefamilie der Herausforderung gewachsen fühlt.

larissa
larissa 26.01.2017

Es wundert mich, dass sie zu alt für eine Adoption sind, nicht aber für eine Pflegschaft. Bei einer Adoption gibt es ein Mindestalter (akutell 25 Jahre), aber kein Höchstalter. Da man aber von einem Abstand des Alters zum Kind von nicht mehr als 40 Jahren ausgeht – sind sie wohl über 40. Es ist vielleicht gar nicht schlecht, sich dann nicht mehr mit einem brüllenden Säugling und schlaflosen Nächten abgeben zu müssen.

Ein eigenes Kind kann ich verstehen, aber ein fremdes Kind würde ich nicht haben wollen. Naja, ist ja deren Entscheidung. Meine Bedenken wären da auch vielfältig. Welche Gene stecken drin? Es ist ja vieles erblich von Krankheiten bis hin zu Verhaltensmustern. Könnte ich es lieben, wenn es nicht mein eigen Fleisch und Blut ist? Liebt es mich?

An der Pflegschaft gegenüber einer Adoption stört mich auch, dass mir das Kind wieder weggenommen werden kann.

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