Hallo!
Ich bin bei Arztbesuchen eigentlich echt hartgesotten, aber es gibt da eine Sache, mit der ich überhaupt nicht zurechtkomme: Blut abnehmen! Es ist total seltsam. Ich habe nicht mal groß Angst vor Nadeln, Betäubungsspritzen und Impfungen zum Beispiel machen mir überhaupt nichts aus. Aber sobald mir Blut abgenommen wird, sackt mir so richtig der Blutdruck weg. Mehrmals bin ich sogar bewusstlos geworden! Mittlerweile lasse ich mir das Blut nur im Liegen abnehmen, so bleibe ich zumindest bei Bewusstsein. Aber schön ist es trotzdem nicht. Wie soll das denn werden, wenn ich mal alt bin und öfter Blut abgenommen werden muss? Oder wenn es keine Liege gibt?
Kennt jemand das Problem und weiß, ob man etwas dagegen tun kann?
Mit diesem Problem bist du nicht allein. Soweit ich weiß, kippen vor allem Männer beim Blutabnehmen gern um.
Was du machen kannst:
1. Vor dem Blutabnehmen solltest du das Problem dem Arzt gegenüber erwähnen und um eine sehr kompletente Kraft bitten, die dir das Blut abnimmt. Manche können das supergut. Da geht es zack zack und sie haben Blut. Andere pieken, pieken und PIEKEN und kriegen kein Blut. Sie verfehlen ständig und jammern dann "Deine Venen sind aber nicht gut!" oder "Ich kriege einfach kein Blut!" Solche Dinge verschlimmern das Erlebnis unnötig. Also: Bitte um eine Dame, die das wirklich kann und Erfhahrung hat.
2. Nimm jemanden mit rein, mit dem du redest kannst, und der dich die ganze Zeit ablenkt. Guck nicht hin, was die Arzthelferin oder Schwester macht.
3. Pack eine Banane ein. Sobald du fertig bist, isst du die auf.
Liegen ist doch kein Problem. Viele Leute lassen sich nur im Liegen Blut abnehmen. Sicherer ist das für alle Beteiligten. Die größte Gefahr ist nämlich, dass du dich beim Sturz verletzt.
So oft macht man das im Allgemeinen nicht. Wenn du das dauernd machen müsstest, würdest du damit auch ruhiger werden. Das heißt: Wenn du mal alt bist, juckt dich das sicher nicht mehr.
Ein bisschen ist es auch Gewohnheitssache. Wenn man sich selbst zum ersten Mal eine Spritze geben oder sich womöglich selbst kathethern muss, ist das für viele Menschen kaum vorstellbar. Oft lassen sie es zunächst Eltern machen. Aber man will selbständig und unabhängig sein. Also kommt irgendwann doch der Punkt, an dem man es alleine machen will. Und dann auch schafft.
Ich kenne eine Schülerin, die ist 13 Jahre alt, und die muss sich alle drei Stunden einen Kathether legen, so lange sie lebt. Das ist für sie normaler Alltag. Ich kann mir das nicht einmal vorstellen...
Mach dich also nicht verrückt!
Mir wird auch automatisch schwummerig und die Beine werden ganz weich. Egal, ob man mir Blut abnimmt oder meinem Hund. Mein Kreislauf klappt richtig weg. Das muss irgendwas mit einer Urangst und dem Thema Blut zu tun haben.
Mir hilft es, keinesfalls hinzuschauen. Also unbedingt ganz bewusst in eine andere Richtung zu schauen. Aber bei uns sitzt man. Im Stehen, wo ich hinfallen könnte, hat mir noch nie jemand Blut abgenommen.
Ich bin auch so ein Kandidat. Ein Wundermittel dagegen habe ich zwar auch nicht gefunden, aber mir hilft es extrem, wenn ich am Vorabend (wenn man nüchtern sein muss) etwas leichtes mit ordentlich Kohlenhydraten esse! Zum Beispiel ein schönes Müsli mit frischem Obst. Mit so einer Basis ist der Kreislauf dann nicht mehr ganz störanfällig. Vielleicht hilft dir das ja auch?
Ansonsten kann ich @Lena2000 nur Recht geben: Lass dir unbedingt eine erfahrene Kraft schicken! Wenn jeder Handgriff sitzt, ist es schnell vorbei. Es ist völlig normal, dass Leute danach fragen, es muss dir also nicht peinlich sein. Bleib nach dem Blutabnehmen noch kurz sitzen, damit sich dein Körper wieder beruhigen kann.
Oder kannst du vielleicht einfach kein Blut sehen? Dann habe ich einen exotischen Tipp: Versuch es mal mit Konfrontation, indem du z.B. Videos auf Youtube guckst. Dann schockt dich der Anblick und Gedanke nicht mehr ganz so sehr. Aber ob das funktioniert, hängt ganz stark vom Typ ab! Manchen hilft die Konfrontation, manche bekommen bloß Kopfkino. Das wirst du sicher für dich beurteilen können.