Guten Tag!
Wir haben zwei Britisch-Kurzhaar Katzen und lieben diese Tiere über alles. Wir haben uns überlegt, vielleicht eine Zucht aufzumachen, aber kennen uns überhaupt nicht damit aus.
Was muss man rechtlich alles beachten, oder ist da nichts vorgeschrieben? Ich kann mir nicht vorstellen, daß man einfach so mit dem Katzen züchten und verkaufen anfangen kann, ohne Genehmigung.
Vielleicht ist ja hier ein Katzen- oder Hundezüchter und kann uns aufklären, wäre super nett.
Spezielle Gesetze zur Katzenzucht gibt es, soweit ich weiß, in Deutschland nicht. Es gilt natürlich das Tierschutzgesetz. Wenn ihr ernsthaft züchten wollt, solltet ihr euch einem Verein anschließen. Das kostet eine jährliche Gebühr, die sich im Rahmen hält. Dafür bekommt ihr jede Menge Unterstützung. Mit einer Mitgliedschaft verpflichtet ihr euch, den innerhalb des Vereins geltenden Richtlinien zu folgen. Würfe werden gemeldet, die neu geborenen Tiere namentlich registriert. So bekommen eure Nachwuchskätzchen dann auch ihre Papiere. Das Ausstellen der Dokumente kostet ebenfalls eine Gebühr.
Um Katzen zu züchten braucht man
Neben Tierliebe, die ich mal voraussetze, ist umfassenden Wissen über Katzen im Allgemeinen und Britisch Kurzhaar Katzen das A und O. Dafür reicht es nicht Laienbeiträge aus dem Internet oder Texte von selbst ernannten Spezialisten in Katzenzeitungen zu lesen. Fachliteratur muss her. Sprecht mit erfahrenen Züchtern mit gutem Ruf. Stellt rechtzeitig Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Tierarzt her, der auch kommt, wenn es Probleme gibt. Idealerweise sollte er eine Praxis mit der Möglichkeit haben, Tiere über Nacht zu versorgen.
Die tierärztliche Versorgung kostet eine Menge Geld. Jährlich fallen Impfungen, Wurmkuren und Check-Ups an. Eine Infektion verbreitet sich sehr schnell durch den gesamten Wurf bzw. die gesamte Katzenpopulation. Das kann schnell die 1000 €-Grenze sprengen. Ich weiß, wovon ich rede. Wir züchten nicht. Aber in unserem Großkatzenhaushalt kommt das immer mal wieder vor. Dann muss man verantwortungsbewusst sein und sofort den Tierarzt involvieren.
Die Katzenvermittlung ist ein wichtiger Faktor, der viel Zeit und Nerven kostet. Wenn man ein Kätzchen von Anfang an aufgezogen und liebevoll umsorgt hat, soll es natürlich nur in die besten Hände vermittelt werden. Das herauszufinden, ist nicht einfach. Die Menschen, die sich bewerben, scheinen manchmal ideal. Beim Hausbesuch sieht alles gut aus - und dann passiert privat etwas und das Tier ist plötzlich im Weg. Hier ist wichtig, Interessenten zu sagen, dass sie sich unbedingt melden müssen, wenn es Probleme gibt. Das schützt das Tier. Kontakthalten ist entscheidend.
Kann man mit einer Katzenzucht wirklich Geld verdienen? Ich vermute, es wird schwer. Man muss viel investieren, um eine katzengerechte Umgebung aufzubauen. Du brauchst einiges an Ausrüstung: Katzentoiletten, Kratzbäume, Futterschalen, Decken.
Dazu kommen die laufenden Kosten. Katzenstreu brauchst du regelmäßig. Beim Katzenfutter solltest du nicht auf den Billigkram im Supermarkt setzen, sondern hochwertiges, getreidefreies Futter kaufen.
Puh, das ist ein langer Text geworden. Vielleicht hilft dir das schon etwas weiter.
Hallo!
Um Katzen verantwortungsvoll zu züchten (und das möchtest du ja hoffentlich), braucht man eine Menge Hintergrundwissen. Dazu gehören auch so Sachen wie die Genetik, schließlich willst du ja nicht riskieren, dass die Kitten sich mit vererblichen Krankheiten plagen müssen! Gezüchtet wird außerdem nur mit Katzen mit Stammbaum - sonst sind es keine Rassekatzen. Am besten kontaktierst du einfach mal ein paar Züchter und fragst nach deren Erfahrungen. So kannst du wertvolle Tipps aus erster Hand kriegen! Das betrifft nicht zuletzt auch den Kostenfaktor, denn wenn man seine Kitten optimal aufziehen will, zahlt man durchaus auch mal drauf. Außerdem möchte nicht jeder Züchter, dass in einer Wohnung Katzen gezüchtet werden! Gerade unkastrierte Kater und junge Kitten machen ja eine Menge Dreck.
Keine Sorge: Die meisten Züchter freuen sich, wenn sich jemand informieren möchte. Ich bin in mehreren Katzenforen und jeder, der es wirklich ernst meint, wird da mit offenen Armen aufgenommen Du wirst dich aber auch der (nicht ganz unberechtigten) Frage stellen müssen, warum du züchten möchtest, wo die Tierheime doch so voll sind. Bereite dich also auch darauf vor
Im Rechtlichen bin ich nicht so sehr bewandert. Soweit ich weiß, muss man anders als bei Hunden nicht vorher einem Verein angehören! Empfehlenswert ist es aber schon, denn dort wird man mit Rat und Tat unterstützt. Außerdem kann man sich als Käufer dann sicher sein, ein gesundes Kätzchen aus liebevoller Aufzucht zu holen, was man bei den sogenannten Hobbyzuchten ja nie so sicher weiß.
wow.. Arthur und Katzenlady, unglaublich wie einem hier innerhalb von Minuten geholfen wird Finde ich ganz große Klasse. Das sind jetzt erstmal viele Informationen, vielen Dank. Ich werde mich da nochmal gemeinsam mit einem Mann richtig einlesen, damit wir auf jeden Fall alles richtig machen werden!
Danke Euch nochmal!