Was bedeutet für euch Nachhaltiger Konsum?

15.02.2017 von kwirksi28
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Hallo!
Die nachhaltige Lebensweise ist in aller Munde und mich interessiert, wie ihr das Thema "Nachhaltiger Konsum" selbst praktiziert. Achtet ihr im Alltag ganz bewusst darauf, oder ist es euch eher unwichtig? Ich für meinen Teil kaufe seit Jahren wo es nur geht, Produkte aus fairem Handel, doch leider ist dies nicht bei allem möglich.

Antworten: 5

Beste Antwort
katzenlady
katzenlady 15.02.2017

Ich lege viel Wert darauf, dass mein ökologischer Fußabdruck klein bleibt und dass ich Mensch und Tier mit meinen Kaufgewohnheiten nicht unnötig schade. Natürlich ist es nicht immer und überall möglich, aber es gibt schon viele Möglichkeiten! Hier ein ganzer Haufen Wege zur Nachhaltigkeit. (Ich fasse den Konsumbegriff zugegebenermaßen ziemlich weit)

  • Auf das Fair Trade-Siegel achten. Ganz besonders bei allem, was aus Kakao oder Kaffee ist!
  • Auf Bio achten (da gibt es zwar auch viel Beschiss, aber immer noch besser als gar nicht drauf zu schauen...)
  • Möglichst regional und saisonal kaufen, dann unterstützt du die kleinen Bauern. Am besten geht das auf dem Markt. Man schmeckt den Unterschied „lachen“-Emoticon
  • Bei allen tierischen Produkten auf die Tierhaltung schauen. Massentierhaltung ist nicht nur für die Tiere grausam, sondern auch für die Umwelt belastend! (Demeter und Bioland sind gute Anhaltspunkte.) Gerade bei Eiern macht das nur ein paar Cent Unterschied, hat aber einen Rieseneffekt.
  • Plastikmüll vermeiden. Viele Produkte gibt es auch in Papierverpackungen oder Karton! Man muss nur manchmal ein bisschen suchen. Lose kaufen ist natürlich ideal.
  • Getränke möglichst in Mehrwegflaschen oder Glas kaufen
  • Bei allen Papierprodukten auf Recyclingware möglichst mit FSC-Siegel achten. Gerade Klopapier und Küchenrolle müssen ja nicht blütenweiß gebleicht sein! (FSC macht zwar auch teilweise Mist, aber auch hier: Besser als nichts)
  • Wenn du viel druckst, investiere in einen Duplexdrucker. Das reduziert deinen Papierverbrauch erheblich - und du musst weniger schleppen.
  • Verwende Naturkosmetik und/oder Ökoprodukte. So reduzierst du die Belastung der Gewässer durch Chemikalien und Mikroplastik. Es gibt eine Riesenauswahl!
  • Bei Großgeräten auf die Effizienzklasse schauen
  • Ökostrom beziehen, so viel mehr kostet der nicht.
orange
orange 15.02.2017

Nachhaltigkeit bedeutet ja eigentlich nichts auszurotten, was nicht wieder nachwachsen kann.

Für mich bedeutet es aber auch, die Umwelt nicht zu belasten. Ich kaufe also bevorzugt regionale Produkte, die am Marktstadt oder im Hofladen lose angeboten werden, um Plastikverpackungen zu vermeiden und um durch lange Transportwege die Ökobilanz nicht zu verschlimmern. Beispiel: Ich kaufe keine Äpfel aus Spanien, wenn es auch Äpfel aus Deutschland gibt. Ich kaufe dann die Äpfel aus der Region, weil sie nicht weit transportiert wurden und dann solche, die nicht extra eingepackt sind.

Ich vermeide alles, was von weit herkommt. Ich esse keine Babyflugananas oder Flugmango.

Bei Kaffee und Kakao und Tee achte ich auf Fair Trade wie Du, was zumindest sicherstellt, dass die Hersteller halbwegs gut bezahlt wurden.

arthur
arthur 15.02.2017

mich interessiert, wie ihr das Thema "Nachhaltiger Konsum" selbst praktiziert

Nachhaltiger Konsum bedeutet für mich vor allem, dass ich bewusst Waren und Dienstleistungen konsumiere. Nicht gedankenlos.

  • Ich bin Minimalist und kaufe nur, was ich brauche. Die Auswahl treffe ich nach reiflicher Überlegung sehr bewusst.
  • Ich kaufe niemals billig, sondern achte auf Qualität. Statt viel zu haben, möchte ich wenig haben, das ich aber zuverlässig nutzen kann.
  • Sieben Jahre lang habe ich als Veganer extrem streng nach meinen ethischen Grundsätzen gelebt. Inzwischen esse ich wieder zweimal wöchentlich Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, wobei ich zumindest auf Haltung und Herkunft des Fleisches achte.
  • Plastiktüten verwende ich generell nicht. Zum Einkaufen nehme ich Gefrierboxen für das Gefriergut, Stofftaschen und Körbe mit. Da ich das Auto nur zur Not nehme, mache ich Großeinkäufe. Kleine Dinge kaufe ich zu Fuß und trage die Einkäufe im Rucksack nach Hause.
  • Getränke werden in Glasflaschen gekauft. Sonst gibt es Wasser aus der Leitung.
  • Um Wasser zu sparen, steht draußen ein Regenfass. Eine Badewanne gibt es bei uns nicht. Duschen findet in Windeseile statt.
  • Ich kaufe im Frühling und Sommer bewusst Äpfel, die nicht aus Deutschland kommen, sondern aus Übersee. Was wir in Frühjahr & Frühsommer an heimischen Äpfeln im Supermarkt kaufen können, lag ein halbes Jahr im Kühlhaus. Damit ist die CO2-Belastung höher, als wenn man die Äpfel einfliegen lässt. @orange: Lokal kaufen heißt nicht immer automatisch umweltbewusst einkaufen. Leider.
  • Das Auto bleibt stehen, wenn ich Stadtwege erledige. Das geht zu Fuß, mit Rad, Bus & Straßenbahn.
  • Ich werfe Dinge nur weg, wenn sie kaputt sind. Diese werden ersetzt, wenn ich sie tatsächlich benötige. Andere Dinge (Geschenke, für die ich keine Verwendung weiß) spende ich.
  • Müll wird penibel getrennt. Im Garten stehen mehrere Komposter.

Im Alltag achte ich weitgehend auf bewussten Konsum. Immer gelingt es mir nicht. Leider.

orange
orange 15.02.2017

@arthur Was meinst Du damit?

arthur
arthur 15.02.2017

@orange: Du hast geschrieben:

Ich kaufe also bevorzugt regionale Produkte, die am Marktstadt oder im Hofladen lose angeboten werden ....... Ich kaufe keine Äpfel aus Spanien, wenn es auch Äpfel aus Deutschland gibt. Ich kaufe dann die Äpfel aus der Region, weil sie nicht weit transportiert wurden und dann solche, die nicht extra eingepackt sind.

Ich habe erklärt, dass man das ein bisschen differenzierter sehen muss:

Ich kaufe im Frühling und Sommer bewusst Äpfel, die nicht aus Deutschland kommen, sondern aus Übersee. Was wir in Frühjahr & Frühsommer an heimischen Äpfeln im Supermarkt kaufen können, lag ein halbes Jahr im Kühlhaus. Damit ist die CO2-Belastung höher, als wenn man die Äpfel einfliegen lässt.

Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung: 

Lokal kaufen heißt nicht immer automatisch umweltbewusst einkaufen. Leider. 

Es kann umweltfreundlicher sein, Äpfel aus Neuseeland zu kaufen statt Äpfel aus Deutschland, die ein halbes Jahr im Kühlhaus gelagert werden mussten. Allgemein hast du natürlich recht: Meistens ist die CO2-Bilanz besser, wenn man lokal kauft. Aber eben nicht immer. Darauf wollte ich nur kurz hinweisen. (Bitte nicht übel nehmen! Vielen Menschen ist das nicht bewusst. Aber dafür gibt es ja dieses Forum.)

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