Was hilft gegen Wochenbettdepression?

20.11.2016 von urmel
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Ich finde keinen Zugang zu meinem Baby. Ich liebe es nicht. Es nervt mich. Ich habe Schmerzen vom Kaiserschnitt und will eigentlich nur schlafen. Familie und Freunden kann man sowas ja nicht erzählen, ich bin aber sehr sicher, dass es auch anderen Frauen so geht oder zumindest anfangs so ging. Wie seid Ihr darüber hinweg gekommen? Bitte keine Therapie, da habe ich erst Recht keinen Nerv für und keine Zeit zu.

Antworten: 3

Beste Antwort
missceline
missceline 20.11.2016

Hallo Du,

ich kann Dich gut verstehen, mir ging es nach der Entbindung ähnlich. Alle meinte, ich müsse doch unendlich glücklich sein mit meinem Baby, dem war aber nicht so. Ich hatte dann noch ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Kind und fühlte mich undankbar. Wichtig ist viel Verständnis von Deinem Partner und den Familienangehörigen. Sicher können Außenstehende das Gefühl nicht nachvollziehen, und da helfen auch keine klugen Sprüche. Versuche Dinge zu tun, die Dir Freude bereiten und Dich ablenken. Geh vor allem viel raus an die frische Luft, mach Spaziergänge in der Natur mit Deinem Baby. Hol Dir aber auch jede Unterstützung, die Du bekommen kannst, Du braucht auch Entlastung und Ruhe, vor allem ausreichend Schlaf. Falls Du nicht mehr stillst, kann Dein Partner vielleicht nachts das Fläschchen geben? Hab vor allem Geduld mit Dir, Deine Gefühle mögen für Dich befremdlich sein, sie sind aber vollkommen normal, weil Dein Körper eine enorme Umstellung durch macht. In ein paar Wochen wird die Welt sicher wieder anders aussehen. Alles Gute!

urmel
urmel 20.11.2016

@missceline

Gerade der Familie kann ich es nicht sagen. Mein Mann, meine Mutter, meine Schwiegermutter – sie hätten alle kein Verständnis. Das Baby ist der Sonnenschein der Familie und ich soll mich mal bitte nicht so anstellen. Ich bin nicht eifersüchtig, das ist es nicht, aber ich bin so kraftlos und so verzweifelt, weil ich eben nicht nur rosige Zeiten erlebe und vor allem fühle. Ich hasse mein Kind auch nicht, aber ich bin nicht so verliebt, wie ich es sein müsste.

schokominza
schokominza 22.11.2016

Liebe Urmel, überfordere dich nicht, und lass dir auf jeden Fall Zeit. Kümmere dich liebevoll um dein Baby und sprich  mit deiner Hebamme darüber. Hab keine Angst, denn genau sie kennt das alles und hat garantiert einige Tricks auf Lager. Diese Form der Ablehnung gegenüber seinem Kind ist übrigens überhaupt nicht selten, sondern sogar sehr weit verbreitet. Nur leider spricht keiner darüber. Im Internet findest du seitenweise Anregungen, wie du auf sanfte Weise Zugang zu deinem Neugeborenen bekommen kannst. Lass dich nicht unter Druck setzen und setze du dich nicht unter Druck. Lass deine Anspannung aber auf keinen Fall an dem Kind aus. Vernachlässige dich nicht, und wie schon missceline es gesagt hat: Tu deiner Seele etwas gutes, was dir gut tut. Du brauchst Zeit und das ist völlig normal und auch okay. Sollte dein Kind dich zu sehr strapazieren, so bitte doch den Papa einfach, dass er mal eben übernehmen möchte. Das kannst du ja auch auf liebevolle Weise tun. Halt uns doch auf dem Laufenden und ich wünsche dir alles alles Liebe.

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