Wer kann einem Anfänger Foto-Tipps geben?

25.12.2016 von kaio
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Ich habe zu Weihnachten eine Nikon D3300 bekommen – und vom Fotografieren keine Ahnung. Ich glaube auch nicht, dass ich das mit Blende und Belichtungszeit noch richtig lernen möchte, das ist mir zu viel Mathe und ich muss mir zu viel merken. Von Bildbearbeitung verstehe ich auch gar nichts. Das Foto muss also im Automatikmodus aus der Kamera kommen.

Wer kann mir Anfängertipps geben, die jetzt nichts mit Goldenem Schnitt und Belichtungszeiten zu tun haben? Bitte schreibt nicht, ich soll einen Fotokurs machen!

Ich möchte teilweise meinen Hund fotografieren, das erste Foto von heute ist schon mal angehängt. Und Food-Fotografie interessiert mich auch sehr. Landschaften und Menschen kann ich nicht so viel abgewinnen.
Wer kann einem Anfänger Foto-Tipps geben?

Antworten: 8

Beste Antwort
nerdygirl
nerdygirl 26.12.2016

Versuch, dein Motiv nicht in die Bildmitte zu nehmen und deinen Hund nicht formatfüllend abzubilden. Das sind typische Anfängerfehler. Auch von hinten solltest du ihn nur dann ablichten, wenn es von dir bewusst so gewollt ist. Sonst ist das keine geeignete Perspektive.

Du brauchst seine "Schokoladenseite". Geh in die Knie oder leg dich auf den Bauch, wenn du deinen Hund fotografieren willst. Ein guter Fotograf ist beweglich und scheut sich nicht, sich ein bisschen zu verrenken. Mit der typischen Fotografierstelung kommt man bei Tieren nicht weit. (Bei Vögeln bietet es sich an, leicht von unten zu fotografieren.)

Die schönsten Ergebnisse erzielt man tatsächlich beim Fotografieren mit der Spiegelreflexkamera auf Augenhöhe. Achte auf den Lichteinfall! Augen ohne Licht wirken leblos. Lichtreflexe erwecken das Motiv zum Leben. 

Schöner, als das gesamte Motiv aufzunehmen, kann es sein, mit deiner Nikon Details einzufangen. Widme dich beispielsweise den Pfoten oder der Mimik des Hundes. Zeige seine Besonderheiten auschnitthaft. Dein Blick wird sich mit der Zeit sicher schärfen, sodass du schöne, individuelle Ergebnisse erzielen wirst.  

Stative helfen, damit nichts verwackelt. Wenn du die Kamera im Automatik-Modus bedienst, müssten schon brauchbare Ergebnisse dabei herauskommen. Liegt dir das Fotografieren, wirst du dich sicher irgendwann von selbst in die technischen Spezifikationen einarbeiten.

Viel Spaß mit deinem neuen Hobby!

flauschigundblau
flauschigundblau 25.12.2016

Da hast Du eine gute Kamera und gleich etwas richtig gemacht: Du hast eine gute Perspektive gewählt. Viele machen den Fehler, einen Hund von oben zu fotografieren. Das kann mal ein witziges Foto ergeben, aber besser ist es, sich auf Augenhöhe zu begeben. Du hättest auch noch tiefer gehen können. Ok, das Wetter bietet es gerade nicht so an, aber im Sommer kannst Du Dich ruhig mal flach hinlegen und aus der Perspektive fotografieren.

Ein Tipp auch gleich noch: Dem Bild hätte es geholfen, wenn links  in Blickrichtung des Hundes noch mehr Platz auf dem Bild gewesen wäre. Ich finde, Du hast es zu eng beschnitten. Das Motiv eher auf einer Seite des Bildes, nicht mittendrin. Versuche das mal, das macht ein Foto gleich interessanter.

Von Food-Fotografie verstehe ich leider gar nichts, vielleicht meldet sich da noch jemand.

arthur
arthur 27.12.2016

Der Hintergrund sollte möglichst ruhig sein. Trotzdem ist wichtig, den Lebensraum des Tieres einzubeziehen oder anzudeuten. Der Garten ist eine gute Idee. Waldstücke oder lange Sandstrände ebenfalls. Hintergründe wie Straßen, Mülltonnen oder Gartengeräte sind dagegen nicht geeignet. Sie wirken unruhig und nehmen die Aufmerksamkeit vom Motiv weg. 

Tierfotografie ist nicht einfach, weil man dem Tier nicht sagen kann, wie es stehen oder was es machen soll. Darum ist Geduld wichtig. Das Tier sollte sich wohlfühlen und keine Anspannung bei dir merken. Sonst wird es schwierig, es "natürlich" einzufangen.

chrissie
chrissie 27.12.2016

Ich kann nerdygirl nur zustimmen. Am besten ist es, wenn du dein Bild unterteilst gedanklich. Es sollte ein Strich in die Mitte und dann jede Bildhälfte nochmal gedrittelt werden. Spannend wirken Fotos, wenn du das Motiv zum Beispiel ins rechte obere oder linke untere Kästchen platzierst. Sicher gibt es die Möglichkeit, den Hintergrund zu "verwischen" bei deiner Kamera. Dann wirkt das Hauptmotiv noch stärker. Ansonsten finde ich, ist dir von dem Hund ein guter Schnappschuss gelungen.

kublai
kublai 27.12.2016

Leider ist dein Hund nicht so fotogen. Das Bild selbst finde ich nicht besonders interessant, spannend oder gelungen. Der Hund ist komplett zu sehen, wirkt auf mich aber nicht besonders niedlich oder bemerkenswert. Er steht einfach da. Seine Augen sind nicht erkennbar. Farblich ist das Foto zu wenig intensiv. Die Kanne im Hintergrund wirkt unordentlich... Um aus unfotogenen Tieren etwas zu machen, braucht man Erfahrung. 

Mein Tipp: Versuch, ihn in Bewegung zu knipsen. Wenn man Wind in seinem Fell sieht und seine Augen leuchten, ist er bestimmt deutlich attraktiver anzusehen.

schokominza
schokominza 29.12.2016

Hm hat jetzt nichts mit fotografieren zu tun, aber ich finde es nicht besonders nett einen Hund als unschön zu bezeichnen. Ich finde ihn sogar sehr putzig! Wenn du Essen fotografieren willst, musst du auf einen ruhigen Hintergrund achten und das Food sollte so platziert sein, dass du es nicht frontal fotografierst. Lass auf einer Seite und nach oben etwas Luft, damit das Motiv freier wirkt. seitlich, leicht von unten geschrägte Fotos wirken oftmals deutlich homogener, obwohl sie das für unser eigenes Auge erst einmal nicht sind. Eigentlich musst du nur eines: Üben und knipsen was das Zeug hält, ausprobieren und dann stellst du schnell fest, welche Methode und welche Optik für dich die Beste darstellt. Viel Freude und liebe Grüße an deinen Hund

kaio
kaio 31.12.2016

Das war ja erst das erste Knipsbild. Leider ist das Wetter gerade so mies, dass ich keinen freundlichen und gut gelaunten Hund aufs Bild bekomme, nur einen, der dringend wieder nach Hause ins Warme will. Er ist nicht fotogen? Das ist Unsinn. Ich kann es nur einfach noch nicht gut genug und wollte darum Tipps von Euch haben (vielen Dank dafür). Fotogen ist jemand, der auf jedem Bild gut aussieht. Mir gefällt auch dieses schon, aber es werden viele bessere folgen.

moony
moony 20.02.2017

Ganz ehrlich? Es ist total schade, wenn du eine Spiegelreflexkamera hast und dich nicht zumindest ETWAS damit beschäftigst. Dann reicht eigentlich auch die Handycam. „zwinkern“-Emoticon

Das mit Blende und Belichtungszeit ist nicht wirklich schwer und Mathe musst du dazu auch nicht können.

Es gibt grobe Regeln, die man sich sehr leicht merken kann. Ja, ich weiß, du wolltest keine Tipps zu Belichtungszeiten & Co., aber es ist ECHT nicht schwer und vielleicht magst du dir ja doch einen kleinen Ruck geben und dich doch wenigstens ein paar Minuten damit beschäftigen. „zwinkern“-Emoticon

Also:

Hohe Blendenzahl = großer Schärfebereich, wenig Lichteinfall

Niedrige Blendenzahl = kleiner Schärfebereich, viel Lichteinfall

Je größer die Blendenzahl, desto geschlossener ist sie. Je geschlossener sie ist, desto größere Distanzen werden scharf abgebildet. Beispiel. Dein Hund sitzt 2 Meter vor deinem Auto. Mit einer stark geschlossenen Blende (große Zahl, 22 oder höher) ist sowohl dein Hund scharf als auch dein Auto.

Je kleiner die Blendenzahl (2,8 oder 4 etc.), desto offener ist sie und desto kleiner ist der Schärfebereich. Dann ist vielleicht nur noch das Gesicht deines Hundes scharf, sein Rücken aber schon nicht mehr und das Auto kannst du komplett vergessen. „zwinkern“-Emoticon

Genauso einfach ist die Belichtungszeit. Je länger du belichtest, desto mehr Licht kommt in die Kamera.

Wenn du dir eine Reihe Blumentöpfe hintereinander aufstellst und gern vom ersten bis zum letzten Topf alle scharf ablichten möchtest, brauchst du wegen der Schärfentiefe eine möglichst geschlossene Blende (hohe Zahl), aber weil da nur noch ganz wenig Licht durchkommt, musst du dafür umso länger belichten.

Wenn deine Blumentöpfe brav stehenbleiben, klappt das super. Beim Hund weniger, denn der hält nicht 30-60 Sekunden lang den Atem an. Also kannst du beim Hund nicht lange belichten. Oder auch bei allem anderen, das nicht brav für dein Foto stillhält.

Das heißt, wenn dein Hund scharf werden soll (rein im fototechnischen Sinn „zwinkern“-Emoticon ), KANNST du einfach nicht sehr lange belichten. Es muss aber trotzdem ausreichend Licht aufs Bild, also darf dann die Blende nicht so stark geschlossen sein (also eher eine kleine Blendenzahl).

Das sind ein paar wirklich sehr einfache Grundregeln, mit denen du aber schon viel anfangen kannst (wenn du denn möchtest „zwinkern“-Emoticon ).

Ansonsten solltest du beim Fotografieren darauf achten, dass du nicht selbst einen Schatten aufs Bild wirfst. Passiert leicht, wenn man sich total aufs Motiv konzentriert. „zwinkern“-Emoticon 

Und Tiere (und Kinder) möglichst IMMER aus Augenhöhe fotografieren. Dein Foto oben ist für meinen Geschmack von viel zu weit oben fotografiert. Auch hätte ich mich ein bisschen mehr nach rechts gehockt, um den Hund nur vor dem Laub und dem Baum zu haben, ohne Gießkanne und Metallgitter. Und das Kabel im Gras ist auch nicht so ideal.

Achte auch darauf, dass die Sonne nicht nur von einer Seite kommt, sonst hat dein Hund eine extrem helle Gesichtshälfte und eine, die total im Schatten liegt. Sieht auch unschön aus.

Leg den Fokus immer auf die Augen, dazu nimmst du am besten nicht die Einstellung, bei der möglichst viele Bildpunkte gemessen werden, sondern such dir einen Fokuspunkt (diese roten Lämpchen in der Kamera) und leg den auf die Augen deines Hundes.

Du hast Glück, dass dein Hund beige ist, da kriegt die Kamera die Belichtung und Fokussierung recht gut allein hin. Viel schwieriger ist es bei schwarzen oder weißen Hunden.

Setz deinen Hund in Szene. Platzier ihn (oder dich) so, dass eben KEIN störender Krempel mit im Bild ist. Wie gesagt, bei deinem Bild oben hätte es schon gereicht, wenn du ein winziges Stück mehr nach rechts gegangen wärst. (Es sei denn, links vom Baum waren auch wieder störende Objekte, das weiß ich ja nicht. „zwinkern“-Emoticon )

Du kannst auch unverhofft irgendwelche blöden Geräusche von dir geben, z. B. einen Quiekton. Viele Hunde spitzen dann die Ohren oder legen den Kopf schief, das sieht auf Fotos auch immer toll aus. Du darfst natürlich erst dann losquieken, wenn du schon schussbereit in Position bist, sonst lässt dein Hund die Ohren wieder hängen, bevor du abdrücken kannst. „zwinkern“-Emoticon

Such dir hübsche Kulissen für deinen Hund. Es sieht z. B. schön aus, wenn er im Gras liegt und sein Gesicht von ein paar hohen Grashalmen eingerahmt wird. Oder er sitzt auf einem Felsen/Baumstamm und du fotografierst ihn aus einer etwas tieferen Position, das kann auch toll aussehen.

Probier einfach ein bisschen rum, und ich möchte dir wirklich noch mal ans Herz legen, dir zumindest ein PAAAAAR Dinge einzuprägen, denn man kann mit der Spiegelreflex sooo tolle Sachen machen und es wäre echt schade, wenn du sie nur nutzt wie eine Handykamera (und mehr Schlepperei ist es auch „zwinkern“-Emoticon ).

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