Wie lange sollte ein Kind gestillt werden?

01.12.2016 von hilde23
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Guten Morgen,
ich habe mal eine sehr intime Frage. Ich war vor kurzem in der Stadt unterwegs und machte in einem kleinen Café halt, in dem auch eine Mutter mit ihren beiden Kindern war. Während ich meinen Cappuccino genoss, konnte ich beobachten, wie sie anfing, eines ihrer Kinder zu stillen. Ich bin erst mal kurz erschrocken, da ich das Kind auf ein Alter von 3 bis 4 Jahren geschätzt hätte. Das kam mir etwas merkwürdig vor. Ich selbst habe keine Kinder und somit auch keine Erfahrung was das Stillen angeht. Aber ist das in dem Alter nicht ein bisschen "unnormal"?

Antworten: 7

zwillingsmama
zwillingsmama 01.12.2016

Ich finds ja eher unnormal dass die Quelle in dem Alter noch nicht versiegt ist. Bei mir war nach 6 Monaten Schluss, als die ersten Zähnchen kamen aua. Je länger man mit dem abstillen wartet umso länger dauert es dann wohl auch, bis man es dem Kind wieder abgewöhnen kann. Ähnlich wie beim Schnuller. Ich denke die Frau macht das um ihr Kind zu beruhigen und nicht weil es Hunger hat und es benötigt. Hab ich kein Verständnis für, aber ich hab auch schon Berichte gesehen, da zog sich das nuckeln bis in die Grundschulzeit  

chesirecat
chesirecat 01.12.2016

Ooooook, naja, was soll man dazu sagen? Ich persönlich finde es auch grenzwertig, aber wenn die Mutter meint, dass sie damit ihrem Kind einen Gefallen tut - sei es drum. Ich denke auch, dass Kinder jenseits des 1. Geburtstags mit vom Tisch essen sollten und dass dann Mamas Brust tabu ist, aber wenn die Mutter das für richtig hält, dann soll sie das machen. Ich persönlich finde es nicht so gut, aber diese Art von Eltern wünschen einfach keine Belehrungen, also lassen wir sie machen. Schlussendlich muss sie sich ja auch mit dem Abstillen und der Entwöhnung arrangieren.

rosaline
rosaline 01.12.2016

Ich habe selbst eine Tochter in dem Alter und finde es unvorstellbar, sie jetzt noch zu stillen. Sie entwickelt gerade ihre eigene Persönlichkeit und hat schon vor langer Zeit entdeckt, dass sie eine eigenständige Person ist, was einen gewissen Ablöseprozess von mir als Mama vorangetrieben hat. Ich finde es wichtig, dass all dies passiert und die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Muttermilch und die intime Beziehung zur Mutter durch das Geben der Brust sehe ich da nicht nur als hinderlich, sondern als bedenklich, was das Heranreifen des Kindes angeht. Notwendig ist das Stillen in dem Alter längst nicht mehr, da das Kind mit Nährstoffen durch die tägliche Nahrung gut versorgt ist. Ich denke eher, dass die Mutter diese intime Bindung nicht aufgeben möchte und das kann keinesfalls gut für das Kind sein.

redpeppa
redpeppa 01.12.2016

Also ich habe meine beiden Jungs auch gestillt, das erste Kind rund 14 Monate, das zweite dann etwa 6 Monate. Sicher ist Stillen das Beste für das Baby, sechs Monate als Minimum wären schon ideal, gerade zur Vorbeugung von möglichen Allergien. Ideal finde ich etwa 12 Monate, natürlich nicht die ganze Zeit Vollstillen, irgendwann nur noch ergänzend zur Beikost. Letztendlich muss jede Mutter selbst entscheiden, wie lange sie ihr Kind stillen möchte, in vielen Völkern ist es vollkommen normal, ein Kind auch noch mit drei oder vier Jahren zu stillen. Bei uns in Europa finde ich es allerdings mehr als befremdlich, wenn ein so großes Kind noch an der Brust hängt. Das ist aber sicher unsere Gesellschaft, die daran Schuld ist, dass viele Leute dabei den Kopf schütteln. Ich persönlich würde das aber auch nicht für mich wollen, denn so gern mal nur das Beste für den Nachwuchs tun möchte, irgendwo ist man auch noch Frau und nicht nur Mutter. Mich würde es extrem in meiner Freiheit einschränken, irgendwann ist auch mal wieder mehr Zeit für mich angesagt, ohne dass ich egoistisch sein möchte „zwinkern“-Emoticon 

pinchen
pinchen 01.12.2016

Ich sag jetzt mal was ganz anderes als "oh, das ist aber unnatürlich".

Tatsächlich habe ich ein Kind solange gestillt, bis es sich selbst im Alter von 3 Jahren abgestillt hat. Das erste Jahr voll und dann immer weniger. Zum Schluss nur noch Abends zum einschlafen.

Als ich merkte, ich habe eigentlich keinen Bock mehr auf das  Genuckel, hat er gesagt: Ich habe keinen Bock mehr auf das genuckel. (Naja, nicht so, aber er wollte einfach nicht mehr).

Damals habe ich mich sehr viel mit dem Thema auseinander gesetzt. In der Muttermilch sind viele wertvolle Vitamine drin, die ein Kind stark machen. Emotional ist es wohl die beste Bindung, die einem Menschen passieren kann (sofern beide es wollen). Wenn eine Mama keine Lust hat, ihr Kind länger als 6 Monate zu stillen, dann sollte sie es auch nicht tun. Auch wenn sie sagt, ich will es gar nicht stillen finde ich, muss diese Entscheidung respektiert werden. Doch das gleiche gilt, wenn eine Mutter (und ihr Kind) sich entscheiden wesentlich länger zu stillen. Es ist ein Arrangemant zwischen den beiden. Damals musste ich mir Dinge anhören wie: "Das erhöht das Suchtpotenzial". Fakt ist, dass mein inzwischen 22 Jähriger Sohn mit beiden Beinen fest im Leben steht, und alles ist - außer süchtig.

Fazit: Es ist eine persönliche Entscheidung zwischen Mutter und Kind.

schokominza
schokominza 01.12.2016

Hm, ich vermute fast, dass die Mama das Baby im Kind nicht loslassen will. Das liegt nämlich meist an den Müttern, den üblicherweise stillt man wirklich dann spätestens ab, wenn die ersten Zähne kommen. Das ist normalerweise so mit 5-6 Monaten, je nachdem. Aber 3-4 Jahre alt, ist eine heftige Adresse. Ich hoffe nur, dass die Mama gute Freunde hat, die ihr da einen entsprechenden Wink mit dem Zaunpfahl verpassen, denn für das Kind ist es für die eigene Entwicklung auch nicht gut. Es muss lernen selbständig zu werden und Kinder möchten das, vor allem in dem Alter, auch ganz gerne werden. Ich gebe dir da Recht, "normal" ist das nicht.

xenia
xenia 02.12.2016

Ich finde das widerlich. Erinnert mich an eine Szene aus Game of Thrones. Ein Machtspiel von beiden Seiten aus. Schön die Abhängigkeit erhalten, Mutti ist die Beste. Ohne Mutti geht es nicht. Machen manche Übermütter ja sogar noch länger bis ins Schulalter hinein. Die armen Kinder, die denken, das sei normal. Bäh, da muss ich mich echt fast übergeben, wenn ich mir das vorstelle.

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