Habe dieser Tage erfahren, dass Wurzelbehandlungen vom Spezialisten inzwischen wohl keine Kassenleistung mehr sind. Die Kosten betragen je nach Zahnarzt bis zu 300 Euro oder mehr. Ist doch eigentlich eine zahnerhaltende Maßnahme? Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Hallo @zaino,
der Laie kann leider nicht im Vorraus sagen, ob die Wurzelbehandlung zahnerhaltend ist oder nicht. Das kann nur der Zahnarzt nach der Kontrolle bestimmen, ob das geht oder nicht. Kann der Zahn erhalten werden, dann übernimmt die KK die Leistung. Aber so, wie ich es von einer Freundin (die Zahnarzthelferin ist) erfahren hab, müssen bei den unterschiedlichen Behandlungen immer auch verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden.
Beispiel Backenzahn: Steht dieser in einer Reihe ohne Lücke; fehlt ein Backenzahn oder ist bereits Zahnersatz vorhanden? All dies sind Maßgaben, die wohl entscheidend sind, ob die Krankenkasse in Kraft tritt oder nicht. Zudem sollen die Gebührentabellen der Zahnärzte mehr als komplex sein. Ist die Behandlung kompliziert und aufwendig und kostet somit viel Geld, so weigern sich die Krankenkassen oftmals. Dafür kann der Zahnarzt leider nicht immer was.
vielen Dank, ninsche, damit lässt sich vielleicht was anfangen, ich gebe das dem Betroffenen einfach mal so weiter. Ich frage mich nur, warum ein Zahnarzt die diffizile Wurzelbehandlung durchzieht, wenn der Zahn doch eh über den Jordan geht. Nehme an, das ist auch ein Nachteil technisch guter Schickimicki-Großstadt-Zahnärzte, die leider etwas geldgierig vorgehen und den Patienten vorher nicht wirklich informieren oder eben richtig auf die Sahne hauen. Oder man muss bei der KK hartnäckiger bleiben, damit sie die Ablehnung zumindest erklären?
Das stimmt, dass die Wurzelbehandlung keine Kassenleistung mehr ist - leider. Das ist übrigens bei den Krankenkassen (gesetzliche KV) überall gleich. Aber oft würde sich eine schonende Zahnsanierung lohnen, eine Behandlung der Wurzel verhindern, dass der Zahn raus muss. Aber die Kassen bevorzugen, dass der Zahn gezogen wird. Vermutlich liegt es daran, dass man bei einer Wurzelbehandlung keine Garantie geben kann, dass der Zahn letzten Endes erhalten bleibt. Mit Geldschneiderei hat das weniger zu tun, die Zahnärzte sind auf die "Großzügigkeit" der Kassen angewiesen. Ich persönlich hätte aber lieber eine Wurzelbehandlung als beizeiten eine Zahnprothese. Denn oft werden die Nachbarzähne durch nicht behandelte, vereiterte Wurzelln in Mitleidenschaft gezogen. Und es bleibt nicht dabei, dass ein Zahn gezogen wird, leider.