Gilt Kiffen in unserer Gesellschaft als normal?

Gilt Kiffen in unserer Gesellschaft als normal?

24.01.2017 von hannilein
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Grundsätzlich zählt Marihuana ja zu den Drogen, und auch wenn vieles verharmlost wird, bin ich immer noch strikt dagegen. In der heutigen Gesellschaft scheint das Kiffen jedoch gar keine besondere Aufmerksamkeit mehr zu erregen, irgendwie gehört es ja fast schon zur Normalität.

Ich kenne viele Leute, die teilweise sogar täglich kiffen, und die immer behaupten, dass es ja im Grunde nicht mal so schädlich sei wie das Rauchen. Leider kenne ich ein Negativbeispiel aus meiner eigenen Vergangenheit. Mein früherer Partner hat auch täglich gekifft, also er hat sich keine Joints gedreht, sondern immer etwas vom Gras in die Zigarette vorne rein gestopft. Ich merkte mit jeder Zigarette, wie er sich eben veränderte, und mir gefiel das gar nicht.

Nun ist ja immer wieder in der Diskussion, das Zeug sogar zu legalisieren. Zu medizinischen Zwecken sehe ich das ja ein, aber sicher nicht, um sich in eine andere Welt zu beamen. Dennoch finden scheinbar viele das Kiffen harmlos. Wie seht Ihr das? Für mich sind und bleiben es Drogen!

Antworten: 5

Beste Antwort
teacherman
teacherman 24.01.2017

Ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und habe mich nur deswegen angemeldet.

@gluexfee: Es kann sehr schlimme Folgen haben, wenn man in der Jugendzeit Cannabis konsumiert! Einer meiner Schüler, ein 16-Jähriger, war Gelegenheitskiffer. Aufgefallen ist sein Konsum, als er völlig zugedröhnt im Unterricht saß. Trotzdem konnten die Eltern nichts ausrichten.

Er ist ein halbes Jahr später in eine Psychose gestürzt. Er bekam akustische Wahnvorstellungen und schwere Halluzinationen. Das Risiko, an einer Psychose zu erkranken, ist durch den Konsum von Haschisch 2 bis 3 mal höher bei jungen Menschen als bei der restlichen Bevölkerung. 

Nicht jeder bekommt davon eine Psychose, aber wenn die entsprechende genetische Veranlagung vorhanden ist, was man in der Regel nicht vorher weiß, kann es dazu kommen. 

Das wurde in einer Studie mit 2000 Jugendlichen im Alter von 14 Jahren nachgewiesen. Diese wurden 10 Jahre lang bis zu ihrem 24. Lebensjahr begleitet. Ergebnis: Das Rauchen von Cannabis kann das Risiko, an Psychosen zu erkranken, verdoppeln. 

Ich kann nur raten, das ernst zu nehmen. Der Junge, an den ich denken muss, hat sich sein ganzes Leben damit zerstört.

traumfee
traumfee 24.01.2017

Na, meiner Ansicht nach ist Kiffen alles andere als normal oder gesellschaftsfähig. Ich finde die Vorstellung von Haschkeksen und dergleichen erschreckend und würde das niemals anrühren. Natürlich verändern sich die Konsumenten bei "Genuss". Diese Droge macht, genau wie Zigaretten, Alkohol und Schokolade, etwas mit dem Gehirn. Aber wer das Zeug haben will, holt es sich sowieso. Legal oder illegal. Dagegen kann niemand etwas tun.

Die Frage ist: Was zählt mehr? Die Freiheit oder die Sicherheit der Bevölkerung?

Wer "Freiheit" ruft, meint, dass jeder ein Recht auf seinen Haschisch-Rausch hat. Hasch ist keine "harte Droge". Genauso wie jeder Erwachsene Komas-Saufen, Rauchen wie ein Schornstein oder Schokolade bis zum Bersten essen darf.

Wer "Sicherheit" ruft, muss den Gedanken konsequent gehen. 

Alkohol gilt natürlich als sehr gesellschaftsfähig. Bis daraus ein Alkoholproblem wird. Alkoholiker werden ausgegrenzt und rutschen an den Rand der Gesellschaft. Rauchen ist fein, um Männer und Frauen locker anzusprechen. Bis man dann ein Raucherbein hat oder ein Loch im Hals. Das ist dann natürlich eklig. Schokolade erschlägt uns in jedem Supermarkt. Man schenkt sie der Liebsten, kleinen Kindern und nascht sie genüsslich Tag und Nacht. Bis man dann fettleibig ist, ausgelacht und verhöhnt und von der Gesellschaft als widerlich zügellos verurteilt wird. 

Im Klartext: Ich persönlich halte nichts von Drogen. Ich rauche nicht, trinke nicht, esse keine Schokolade/keinen Zucker und kiffe nicht. Wer das alles tun möchte, darf es gern tun. Verbote hindern Menschen nicht. Außerdem müsste dann konsequent alles verboten werden. 

gluexfee
gluexfee 24.01.2017

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich denke zwar, dass nichts Schlimmes daran ist, wenn man das mal in seiner Jugendzeit ausprobiert hat, Verbotenes hat eben immer so seinen Reiz, aber normalisieren sollte man dieses Zeug nicht. Für medizinische Zwecke mag es seinen Sinn haben, spricht auch überhaupt nichts dagegen. Aber auch ich kannte jemanden, der hat das öfter als gelegentlich gemacht und meiner Meinung nach ist er dadurch komplett verdummt. Zwar sind Zigaretten jetzt auch nicht gerade gesundheitsfreundlich, aber ich kenne niemanden, der seinen IQ daran verloren hat. Die Menschheit ist doch jetzt schon teilweise am Verdummen „zwinkern“-Emoticon Da brauchen wir sowas eigentlich nicht auch noch.

kaffeemaedchen
kaffeemaedchen 24.01.2017

Bei den Kiffern gilt es als normal, und das sind eine Menge mehr Leute, als man glauben mag. Es gibt allerdings auch viele alkoholabhängige Ärzte, die es normal finden, dass ihre Hände ohne den Stoff zittern – und eigentlich möchte man von denen nicht behandelt werden.

Wahrscheinlich ist Kiffen harmloser als Alkohol, was ein gern gebrachtes Argument ist, doch das allein macht es noch nicht „harmlos an sich“. Die Kiffer die ich kenne sind eher langsame Leute die nicht aus dem Knick kommen und ihr Leben nicht in die eigenen Hände nehmen. Das gelingt jedoch ohnehin am besten, wenn man auf alle Drogen verzichtet.

tobias
tobias 24.01.2017

Ich habe viel gekifft früher und andere Drogen probiert, die aber nichts für mich waren. Koks und Speed. Und jetzt trinke ich Alkohol und rauche. Beides nicht zu knapp. Ich habe übrigens promoviert und zwei gesunde Kinder gezeugt. Ach, Bio essen wir heute auch. Nur Schokolade hat mich nie verführt. Naja, man muss ja nicht jedes Laster haben.

Was ich damit aus eigener Erfahrung sagen will ist, dass es mir damals völlig egal war, ob etwas legal oder illegal war. Es machte für mich keinen Unterschied. Irgendjemand konnte es mitbringen und wir haben es genommen / konsumiert. Ich war morgens fit in der Schule, bin kein Junkie geworden und habe auch keine Gehirnzellen verloren. Man verfällt von Gras oder Haschkeksen auch in keinen Rausch! Alle noch nie gekifft oder was?

Heute denke ich, dass eine Legalität manchen Leuten den Reiz des Verbotenen nehmen könnte. Klar war es toll, etwas Böses zu tun. Aber für Alkohol waren wir auch zu jung. Aber wenn es so normal wäre wie eine Apfelsine zu essen, würden manche Kids vielleicht nicht so früh anfangen. Sie trinken ja auch keinen Grünen Tee.

Ich denke, man kann es nur innerhalb der Familie vermeiden. Als die Jungs klein waren, durften sie immer probieren, wenn ich was für sie ekeliges getrunken habe. Einen Kräuterschnaps. Nicht den leckeren Likör meiner Frau (Baileys oder so hieß das oder so ein Kirschgesöff). Danach hatten sie wieder für ein Jahr genug. Beide schwören, dass sie nie rauchen wollen und halten mir Vorträge, wie schädlich es ist. Wunderbar.

Schokolade ist bei uns immer verfügbar in der Süßigkeitenschublade. Meine kaufen nicht heimlich in der Schulpause Schokolade, sie können sie zu Hause immer haben.

Je mehr man verbietet, umso mehr wollen sie es. War doch bei uns nicht anders.

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