Kann man süchtig nach Nasenspray werden?

Kann man süchtig nach Nasenspray werden?

23.02.2017 von nasenbaer
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HI,
bei meiner letzten Erkältung hatte ich eine ganz besonders heftig verstopfte und entzündete Nase. Deshalb habe ich viel Nasenspray benutzen müssen, damit ich nachts überhaupt noch ein Auge zukriege. Dabei habe ich leider auch mehrmals öfter als viermal am Tag Nasenspray benutzt. Inzwischen ist meine Erkältung aber schon einen Monat her und ich brauche immer noch abends Nasenspray! Andernfalls verstopft meine Nase so heftig, dass ich nachts davon aufwache. Ein Freund von mir meinte schon, dass ich süchtig nach dem Zeug geworden sei und unbedingt damit aufhören müsse. Mich nervt es ja auch, aber kann man da echt schon von einer Sucht sprechen? Muss ich dann etwa mit Entzugserscheinungen außer der verstopften Nase rechnen, falls ich das Nasenspray absetze? Ganz zu schweigen davon, dass das bestimmt richtig unangenehm wird...

Antworten: 5

Beste Antwort
olli
olli 23.02.2017

Man kann süchtig nach allem werden, was einem vermeintlich hilft. Wenn Du keine Erkältung mehr hast, wirf das Spray bitte sofort weg und lasse Deine Nase wieder normal arbeiten und leben. Du gaukelst Deiner armen Nase gerade etwas vor, was sie selbst wieder lernen muss.

Zurück zum Thema Sucht nach einem Spray. Ich habe Asthma und ein Asthmaspray. Und mein Arzt hat mich sehr deutlich davor gewarnt, es routinemäßig und aus Gewohnheit einzusetzen, sobald mir die Luft etwas knapper wird. Ich muss unbedingt andere Methoden finden, beispielsweise ans Fenster gehen oder nach draußen, denn sonst nutze ich es irgendwann 20 x am Tag statt 3 x am Tag. Es ist ein Medikament und eine Überdosierung kann böse Folgen habe. Nehme ich es zu oft, bekomme ich Herzrasen.

Meiner Oma haben wir das Nirtrospray für das Herz abgenommen, weil sie es zu oft benutzt hat. Und nur mit ihr zusammen eingesetzt.

Ein Sprühstoß und es geht Dir besser.

Ein Drink und Du fühlst Dich cooler oder beruhigter.

Komischer Vergleich? Denk darüber nach.

brainwasher
brainwasher 23.02.2017

Die wichtige Frage ist natürlich, ob im Nasenspray Mittel enthalten sind, die süchtig machen können, oder ob es bei einer vermeintlichen Sucht eher nur um das "gute" Gefühl der freien Nase und des besseren Atmens geht.

nocturnal
nocturnal 23.02.2017

Angeblich macht der Stoff Xylometazolin tatsächlich abhängig. Ich habe einige im Bekanntenkreis, die sich 1 Fläschchen pro Woche reinpfeiffen. Sie geben selbst zu, dass es eher aus Gewohnheit ist, nicht weil die Nase verstopft ist.

ernesta
ernesta 24.02.2017

Ich glaube, von einer Sucht kann man erst sprechen, wenn man das Nasenspray weiterhin benutzt, ohne dass man Symptome hat, für die man es wirklich bräuchte. Wenn also deine Nase nach wie vor verstopft ist (manche Sachen dauern einfach etwas länger), kannst du es je nach Bedarf weiterwenden. Vielleicht solltest du auch mal die Luftfeuchtigkeit bei dir zu Hause überprüfen. Denn oft merken wir gar nicht, wie trocken die Luft ist, aufgrund von Heizung, Ofen etc. und dann kann es schnell passieren, dass die Nase verstopft, die Schleimhäute anfälliger werden und wir eine dicke Erkältung bekommen, obwohl wir uns bei niemandem angesteckt haben. Ein sogenanntes Hygrometer kostet nicht viel und kann in jedem Raum aufgestellt werden. Die perfekte Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60% liegen. Alles darunter oder darüber ist schon recht kritisch.

doctorwho
doctorwho 24.02.2017

Ja, Nasensprays können süchtig machen, und zwar aus folgendem Grund.

Die enthaltenen Wirkstoffe (Oxymetazolin oder Xylometazolin) sorgen dafür, dass sich die die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengen, um die Durchblutung zu verringern und so die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen.

Leider ist es aber so, dass sich die Nasenschleimhaut bei längerem Gebrauch dieser Mittel daran gewöhnt und wenn sie das Mittel plötzlich nicht mehr bekommt, schwillt sie erst recht an. Diese Verschlimmerung der Symptome nach Absetzen eines Medikaments nennt man Rebound-Effekt (Rückprall).

Man hat dann das Bedürfnis, erst recht wieder (und noch mehr) Nasenspray zu benutzen.

Und wenn die Nasenschleimhaut ständig gereizt ist, trocknet sie aus, was erstens unangenehm ist und sie zweitens auch anfälliger für Bakterien & Co. macht.

Also, medizinische Nasensprays sind mit Vorsicht zu genießen und man sollte sie auch nicht zu lange benutzen.

Es gibt auch andere Mittel, um gereizte Nasenschleimhäute abschwellen zu lassen, z. B. Spülungen mit Kochsalz. Die sind nicht ganz so effektiv wie medizinische Nasensprays, haben aber dafür auch nicht diese Nebenwirkungen.

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