Guten Abend zusammen. Gibt es zuverlässige Frühsymptome, also Warnzeichen/Vorboten, die auf einen bald bevorstehenden Schlaganfall hinweisen können? Ich hatte an Silvester beim Essen plötzlich ein seltsames Gefühl im Mund, das Essen hat sich in der linken Seite des Mundes ganz anders angefühlt als rechts und generell war ich irgendwie nicht "richtig da" und etwas schwindelig war mir auch. Auch die Haut im Gesicht war bei Berührung auf der linken Seite nicht gleich so empfindlich wie auf der rechten Seite. Am nächsten Morgen war alles wieder normal. Können das Vorboten eines Schlaganfalls gewesen sein?
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass dies keine ärztliche Beratung ist und Meinungen aus dem Internet niemals den Arztbesuch ersetzen können. Daher bitte bei Unsicherheit oder Unwissenheit immer einen Arzt aufsuchen.
Es ist aber auf jeden Fall gut, dass Du auf solche Signale, die ungewöhnlich sind, achtest, denn ein Schlaganfall kündigt sich tatsächlich oftmals an und hat klassische Warnsignale.
Das, was Du schilderst, könnte durchaus ein Warnsignal sein, andererseits aber auch gar nichts mit einem Schlaganfall zu tun haben. Du schreibst, dass Du ein "seltsames Gefühl" hattest und nicht richtig da warst. Gefühlsstörungen, die halbseitig auftreten, sind eines der Warnsignale für einen Schlaganfall. Hier mal eine Auflistung von möglichen Signalen:
Die gleichen Symptome können bei einem Mini-Schlaganfall auftreten. Der Fachmann spricht dann von einer transitorisch ischämischen Attacke, kurz TIA, wobei sich die Durchblutungsstörung nur kurz bildet und innerhalb von maximal zwei Stunden wieder von selbst auflöst. Aber auch das kann ein Vorbote für einen Schlaganfall sein.
Was passiert bei einem Schlaganfall?
Grund für einen Schlaganfall ist eine gestörte Durchblutung. Einzelne Hirnregionen erhalten durch ein Blutgerinnsel nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Hierbei spricht man von einem ischämischen Schlaganfall. Es kann aber auch ein sogenannter hämorrhagischer Schlaganfall auftreten, dann spricht man allgemein auch von Hirnblutung. Beide Formen haben allerdings dieselben Warnsignale.
Im Übrigen können Symptome, die einem Schlaganfall vorausgehen, wenige Minuten bis mehrere Wochen vor dem eigentlichen Ereignis eintreten. Das heißt, dass jemand, der kurzzeitig Warnsignale verspürt und es ihm danach wieder gut geht, auch lange Zeit danach noch einen Schlaganfall erleiden kann.
Wie entsteht ein Schlaganfall und welche Risikogruppen gibt es?
Ein Schlaganfall entsteht durch die Verkalkung von Arterien. Das Blut kann - wie beschrieben - Gehirnregionen nicht mehr ausreichend versorgen. In den Arterien sammeln sich Kalksalze, Bindegewebe, Blutzellen und Cholesterin an und können so die Arterie immer weiter verengen.
Zu den Risikogruppen gehören:
Wird ein Schlaganfall rechtzeitig behandelt, dann sind die Chancen auf eine vollständige Genesung sehr gut. Deswegen ist es wichtig, dass man schon beim kleinsten Verdacht zum Arzt geht bzw. den Rettungsdienst alarmiert. Rund 270.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall, 80 Prozent davon sind über 60 Jahre. Übrigens ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache.
Wie kann man das Schlaganfallrisiko minimieren?
Es gibt einige Punkte, die das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, deutlich minimieren:
Mach Dich aber jetzt bitte nicht verrückt, sondern geh zum Arzt und lass es abklären. Alles Gute!
Vielen Dank für die weitreichende Aufklärung. Ich werde das auf jeden Fall beim Arzt abklären lassen, zumal ich eine solche Kombination an Symptomen wirklich noch nie hatte. Und natürlich bekommt man dann auch immer etwas Panik, wenn man sowas Unbekanntes verspürt und dann an Schlimmeres denkt. Lieber einmal zu oft beim Arzt als einmal zu wenig.