Welches Superfood ist gut?

Welches Superfood ist gut?

12.02.2017 von trude
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Ich schaue immer die Superfood-Sendung von Jamie Oliver und stelle fest, dass ich viele der Zutaten gar nicht kenne. Quinoa, Weizengras, Chiasamen. Habe ich alles noch nie gegessen und im Supermarkt ist das alles auch wirklich teuer. Ist es wirklich besser? Brauche ich Superfood? Welches verwendet Ihr? Ist das nur ein Mode-Trend oder sind die Samen und Gemüse wirklich besser für den Körper? Ist es ein Vermarktungsbegriff oder sind die Superfoods wirklich so gesund? Angeblich sollen manche sogar Krankheiten heilen. Reicht es nicht, wenn ich mein normales und mir bekanntes Obst und Gemüse esse? Müssen es wirklich Algen sein? Warum sind Shiitake-Pilze besser als heimische Pilze? Aronia? Camu-Camu?

Antworten: 6

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arthur
arthur 12.02.2017

Mich stört vor allem dieser aufgeblasene Begriff „Superfood“. Alles, was in irgendeiner Form gesund ist, ließe sich so nennen. Spinat, Hühnersuppe, Rotkohl oder Petersilie sind so gesehen auch „Superfood“. Aber mit einem knackigen Begriff aus dem englischen Sprachraum versehen klingen Beeren, Wurzeln, Samen, Algen & Co. aus China oder Südamerika eben gleich ein bisschen hipper und kosmopolitischer.

Ich bin nicht gegen „Superfood“. Aber der Gesundheitsaspekt spielt für mich keine Rolle. Ich bin einfach ein neugieriger Zeitgenosse. Warum sollte man neue Entdeckungen aus anderen Ländern nicht probieren und bei Gefallen in den eigenen Speiseplan integrieren? Ich gehöre zu den Leuten, die alles mal probiert haben müssen. Quinoa und Chia-Samen habe ich schon probiert. Mir schmeckt das nicht.

Für mich ist der weite Transportweg des so genannten „Superfoods“ ein Scheinargument. Kaffee, Kakao, Bananen und vieles andere, was wir tagtäglich aus dem Supermarkt mitbringen, stammen ebenfalls aus fernen Ländern. Fragen sich Verbraucher, wo ihre Jeans genäht, ihre Handyhüllen gemacht oder ihr Smartphone zusammengeschraubt werden?

Vorteile von Superfood

  • Neues auszuprobieren, macht Spaß.
  • Den Speiseplan mit Lebensmitteln aus anderen Kulturen bereichern. Wir essen auch ab und zu beim Chinesen, Griechen oder Türken.
  • Bananen, Zitronen & Orangen wachsen ebenfalls nicht in Deutschland, und wir kaufen sie dennoch. Leinsamen, der oft als Alternative zu Chia-Samen herangezogen wird, kommt nur noch selten aus Europa. Sonnenblumenkerne, Sesam oder Kürbiskerne werden aus China importiert. Goji-Beeren und Aronai-Beeren könnte man theoretisch auch in unserem Klima züchten. Sie müssen nicht zwingend importiert werden.
  • Gesund sind diese Nährstoffbomben nachweislich alle in irgendeiner Form.
  • Man kann aus Erfahrung mitreden, wenn es um den Trend „Superfood“ geht.

Nachteile von Superfood

  • Etliche der Beeren, Früchte, Samen, Algen, Wurzeln usw., die man als „Superfood“ bezeichnet haben einen weiten Transportweg hinter sich, bis sie uns erreichen. Acai-Beeren und Chia-Samen wachsen in Südamerika, Goji-Beeren sind China-Importe.
  • Teuer: Leisten können sich den Luxus, regelmäßig „Superfood“ zu essen, vermutlich die wenigstens. Denn der Kauf geht richtig ins Geld. Für 500 Gramm Goji-Beeren zahlt man um 20 Euro. 500 g Chia-Samen sind kaum unter 10 Euro zu haben.
  • Schadstoffbelastung: Gojibeeren sind häufig mit Pestiziden belastet.
  • Fehlende Frische: Durch das Trocknen werden die Lebensmittel haltbarer, sind leichter zu lagern und zu verarbeiten. Allerdings gehen sekundäre Pflanzenstoffe verloren. Frische Zutaten sind immer besser.
  • Geldmacherei: Durch clevere Vermarktung wird den Verbrauchern das Geld aus der Tasche gezogen. Man gaukelt ihnen vor, dass diese Lebensmittel besonders gesund seien und das Leben verbessern oder sogar verlängern könnten.
  • Einheimische Lebensmittel werden oft vollkommen unterschätzt, was ihren Vitamingehalt angeht. Brennnesseln etwa haben 7 x mehr Vitamin C als Orangen und überflügeln Milch in Sachen Kalzium. Acai-Beeren beinhalten Anthocyan, einen Pflanzenfarbstoff. Dieser soll schlank machen und Krebs bekämpfen. Man findet ihn ebenfalls in Rotkohl und Johannisbeeren. Wer weiß das schon? Veganer… Die sind in der Regel fantastisch informiert. Allgemein fehlt jedoch Wissen zu Kräutern, Heilkräutern, Obst und Gemüse in der Bevölkerung.
foodie
foodie 12.02.2017

Ich halte von diesem Superfood-Trend gar nichts und bin der Meinung, dass man viele Zutaten auch aus der Region nutzen kann und nicht importieren muss. Für mich ist das reine Geldmacherei. Hier ein paar Beispiele:

  • Brombeeren zum Beispiel sind günstiger als Gojibeeren und haben sogar mehr Vitamin C. Ob frisch oder tiefgefroren sind sie regional und verfügbar.
  • Chia-Samen und der Hype darum gehen mir besonders gegen den Strich. Leinsamen ist genauso gut. Beide enthalten die wirklich wichtigen Omega 3 Fettsäuren und Ballaststoffe. Leinsamen liefert aber mehr Vitamin B6, Kalium und Magnesium.
  • Statt Teff empfehle ich Linsen. Sie haben doppelt so viele Ballaststoffe und Proteine und mehr Eisen.
  • Haferflocken ersetzen Quinoa vorzüglich.
  • Spinat und Brokkoli können das Gleiche wie Weizengras und kosten die Hälfte.
danielhh
danielhh 12.02.2017

In meinen Augen ist der Begriff "Superfood" reines Marketing. Es ist sicherlich nicht abzusprechen, dass viele oder alle der Superfoods gesund sind, aber das sind einheimische und bekannte Obstsorten auch. Es gab mal irgendwo einen interessanten Vergleich, wo man bekannte Obstsorten mit den Superfoods verglichen hat und nazu überall wurde das Superfood grundlos über Gebühr gelobt.

orange
orange 12.02.2017

Ich bin auch gegen den Superfood-Trend. Der einzige Vorteil mag sein, dass Menschen sich mit gesundem Essen befassen und wenn sie für manche Produkte Geld ausgeben, das nicht nötig wäre, essen sie trotzdem gesunde Sachen. Die als Superfood bezeichneten Dinge sind auch nicht immer aus dem Ausland mit weiten Transportwegen.

Es geht eigentlich darum, viele grüne Gemüse zu essen und viele Beeren. Das gibt es in der Heimat auch. Kein Fastfood, sondern Slowfood und keine Fertignahrung. Damit bist Du sehr gut bedient und musst kein Geld für einen Trend ausgeben. Achte auf eine gute Nährstoffzusammensetzung und bleib bei dem Obst und Gemüse, dass Du als gesund kennst.

Kein Mensch braucht Moringa aus dem Himalaya, wenn er auch Basilikum oder Petersilie oder Bärlauch oder Spinat essen kann.

alex0305
alex0305 13.02.2017

Ich liebe Chia-Samen! Sie haben unwahrscheinlich viel Eiweiß, regen die Verdauung an und reinigen den Darm quasi nebenbei. Außerdem quellen Sie im Bauch sehr gut auf und machen dich daher lange Zeit satt. Ich esse sie morgens in meinem Müsli oder rühre sie mir zwischendurch mal unter einen Joghurt. Von GU gibt es ein super cooles Buch über Superfoods. Marketing ist in dem Zusammenhang vielleicht ein wichtiger Begriff, aber die Tatsache, dass diese Lebensmittel wirklich einen immensen Einfluss auf unsere Gesundheit haben, ist nicht von der Hand zu weisen!

schokominza
schokominza 13.02.2017

Ich finde auch, dass Superfood ein Kunstbegriff ist. Allerdings gibt es sowohl internationale als auch regionale tolle Produkte, vor allem Gemüse und Obst, die viele Nährstoffe enthalten. Das ist für mich dann Superfood. Allerdings denke ich, dass das Beste Superfood einem nichts nützt, wenn man sich ansonsten unausgewogen ernährt. Die Basis bildet ja immer die gesunde Ernährung, und hier können tolle Nahrungsmittel wie Blaubeeren oder auch Rote Beete, die auch als Superfood gelten, lecker schmecken und gleichzeitig Nährstoffe liefern. Lange Rede kurzer Sinn: Das ist glaube ich mal wieder so ein Hype. Gesunde Ernährung fängt von Grundauf an und kann nicht durch künstlich hochgradierte Früchte oder Gemüse einfach so in die Höhen torpediert werden.

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