Hallo zusammen. Ich habe seit Jahren so ein ungutes Gefühl, in den Keller zu gehen. Dort steht alles, was ich oben nicht unterbringen kann, dennoch oft benötige. Auch die Waschmaschine steht im Keller. Immer, wenn ich runtergehe, habe ich eine höllische Angst, dass jemand um die Ecke kommt, der nicht zu unserem Haus gehört. Als ich das meinem Arzt erzählte, wurden ganz viele Tests mit mir gemacht, doch es kam nichts dabei raus.
Die Kellerangst blieb. Was kann ich denn gegen diese Kellerangst machen? Habt ihr einen Tipp?
Du bist nicht alleine, @marylou. Das habe ich schon vielen Menschen gehört. In jedem Keller steckt irgendwie eine Geschichte. Manchmal liegt das aber auch an ganz einfachen Sachen wie Unausgeglichenheit. Stelle in die Mitte des Kellers eine Schale mit Salz. Man sagt dem nach, dass Salz die verschiedenen Raumseiten ausgleicht. Um dann noch einen angenehmen Duft im Keller haben zu können, kannst du eine frische Zitrone in vier Teile zerlegen und sie in die Ecken stellen. Soll ja irgendwie den Dreck von Bakterien verhindern, gutes Aroma vermitteln und vor Gefahren schützen.
Was an dieser Geschichte dran ist, dass weiß ich nicht, haben aber schon viele gemacht und fühlten sich hinterher furchtlos gegenüber dem Keller.
Das kenn ich. Schon als Kind war es für mich die Höchststrafe, wenn mich meine Mutter in den Keller geschickt hat, um was zu holen. Da brummte die Ölpumpe oder Heizung, die Waschmaschine schleuderte oder es war Totenstille. Hinzu kam, dass die Kellerbeleuchtung nach 3 Minuten automatisch ausging......
Mir hat immer geholfen, wenn ich geredet oder gesungen habe, während ich im Keller war. So kam ich mir nicht so allein vor und konnte andere Geräusche ausblenden. Kannst du ja auch mal austesten, vielleicht hilft das.
Ich weiß gar nicht, ob das irgendeine Phobie ist, die auch einen Namen hat und ob man diese Angst mit nem Therapeuten in den Griff bekommen könnte.
Ich glaube, diese Angst steckt in jedem von uns - hat etwas mit den Ur-Instinkten zu tun. Manche Ängste sind einfach so alt wie die Menschheit selbst. Ob vor gefährlichen Tieren oder der Dunkelheit - die Angst oder das Unwohlsein ist normal. Im Dunkeln sehen wir einfach schlechter, also fühlen wir uns unbehaglich.
Was kann man dagegen tun? Reden - viel reden. Sowas hilft oft schon sehr gut. Geh die erste Zeit mit einer nahestehenden Person gemeinsam in den Keller und versucht an diesem Ort auch mal zu lachen: Das kann die Angst aufheben. Irgendwann wirst du dich nicht mehr so arg ängstigen.
Vielleicht liegt es daran, wie der Keller aussieht. Unseren Keller habe ich selbt ausgekleidet. An den Wänden ist gemütlich wirkende Holzpanele. Der Boden ist teilweise gefliest, teilweise mit Laminat ausgelegt. Ich habe schöne wohnliche Lampen installiert. Warme LED-Beleuchtung macht es angenehm, dort hinunter zu gehen. Im Grunde ist es wie eine zusätzliche Wohnung geworden. Bilder hängen an den Wänden, wenn man die Treppenstufen herunterläuft. Damit mir unten nicht langweilig wird, steht dort eine kleine Musikanlage. Warm ist es auch. Wenn meine Freundin oder ich in den Keller gehen, lassen wir die Tür oben auf. Zum einen wollen die Katzen meistens mitlaufen. Zum anderen kann man einfach hochrufen, wenn etwas ist.
Was ich dir als Tipps geben kann:
- Mach deinen Keller wohnlich und gemütlich und gemütlich.
- Geh nicht allein dort hinunter. Vielleicht hast du ein Haustier, das du mitnehmen kannst?
- Nimm dein Handy mit, dann bist du nicht hilflos, falls doch etwas sein sollte.
- Bitte eine Freundin, einen Partner oder einen Familienangehörigen, dich immer wieder in den Keller zu begleiten. Vielleicht könnt ihr gemeinsam aufräumen oder Räume verschönern. Durch die Gewöhnung an den Keller wird es dir bald besser dort gehen.