Hi!
Leider sind kürzlich zwei meiner Lieblingspflanzen eingegangen, ich nehme an, entweder habe ich sie zu wenig oder zu viel gegossen 
Gibt es grob eine Richtlinie, wie oft man im Winter gießen sollte? Bei meinen Pflanzen ist alles kreuz und quer vertreten, von der Orchidee über Drachenbaum und Yucca Palme und Goldfruchtpalme bis hin zum Ficus.
Wer hat einen grünen Daumen und kann helfen? 
Eingegangen sind übrigens meine beiden Goldfruchtpalmen
Antworten: 2
Der Winter ist für Zimmerpflanzen immer eine harte Zeit. Zum einen, weil sie weniger Licht bekommen, als im übrigen Jahr, zum anderen, weil die Heizungsluft sehr trocken ist. Deshalb ist es gar nicht mal gesagt, ob Deine Pflanzen eingegangen sind, weil Du sie zu wenig oder zu viel gegossen hast. Das kann auch andere Gründe haben. Hier aber mal ein paar Tipps, wie Du Zimmerpflanzen gut durch den Winter kriegst:
- Stell die Pflanzen so kühl wie möglich und keinesfalls direkt über eine Heizung.
- Stell die Pflanzen zudem so hell wie möglich. Idealerweise in ein Zimmer, das nach Süden ausgerichtet ist, wo es also heller ist, als in anderen Räumen. Du kannst Lichtmangel übrigens auch mit künstlicher Beleuchtung, wie etwa LED-Lampen ausgleichen. Alternativ holst Du Dir Tageslichtleuchten.
- Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kannst Du die Pflanzen mehrmals in der Woche mit zimmerwarmem Wasser besprühen.
- Es ist auch möglich, dass Du zu viel gegossen hast. Dabei ist immer auf Staunässe zu achten. Am besten mit einer Drainage arbeiten.
- Um zu vermeiden, dass die Pflanzen zu wenig Wasser bekommen, kannst Du in Deine Untersetzer Tongranulat füllen, das immer feucht gehalten wird.
- Vor dem Gießen solltest Du immer die Fingerprobe machen. Steck einfach Deinen Zeigefinger und 2 cm in die Erde. Wenn diese dort noch feucht ist, musst Du noch nicht gießen, ansonsten schon.
Hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Zusätzlich zu den schon genannten Tipps ist Folgendes wichtig:
1. Blumentöpfe gehören im Winter nicht auf den kalten Boden oder die kalte Fensterbank.
Kühlt der Wurzelballen aus, verlieren empfindliche Pflanze ihre Blätter. Yuccas oder Orchideen mögen es im Winter tatsächlich kühl. Aber nicht von unten. Vielleicht kannst du deine Zimmerpflanzen in einem nicht genutzten Gästezimmer überwintern lassen. Rollcontainer oder Styroporplatten bieten Schutz vor der Kälte.
2. Pflanzen brauchen Licht.
Im Winter sind die Tage kürzer. Pflanzen müssen mit weniger Tageslicht auskommen. Darum solltest du darauf achten, Jalosien, Rollos oder Vorhänge möglichst früh aufzuziehen. Befreie unbedingt die Blätter der Pflanzen vor dem Winter vom Staub. Sonst stört eine Staubschicht bei der Photosynthese. Große Blätter kannst du vorsichtig mit einem feuchten Lappen abwischen. Kleinblättrige Pflanzen freuen sich über eine Dusche (Wurzelballen vor dem Wasser schützen!). Wenn dir das zu umständlich ist, spritze sie einfach mit einer Blumenspritze ab. Für zusätzliches Licht können Pflanzenlichter helfen, wie @jeanluc schon vorgeschlagen hat.
3. Schädlinge von Blättern entfernen
Durch eine regelmäßige Dusche entfernst du automatisch Schädlinge von den Blättern. Spinnmilben, Blattläuse, Schmierläuse und Schildläuse vermehren sich bei Heizungsluft rasend schnell. Ein bisschen umständlich ist das Abduschen allerdings schon. Den empfindlichen Wurzelballen solltest du mithilfe einer Plastiktüten vor dem Wasser schützen. Nur die Blätterkrone darf mit Wasser in Kontakt kommen.
4. Wasser aus Untersetzern wegschütten
Wenn Gießwasser in die Untersetzer läuft, solltest du es nicht darin stehen lassen. Pflanzen wachsen im Winter weniger und langsamer als im Sommer. Darum brauchen sie weniger Wasser.
5. Wenig oder sogar gar nicht düngen
Pflanzen brauchen weniger Nährstoffe. Darum ist Dünger nicht sinnvoll. Dünger mit Stickstoff sollte man auf keinen Fall geben, denn Stickstoff kurbelt das Wachstum der Zimmerpflanzen an. Dadurch wachsen sie zwar, aber ihre Zellwände sind dünn. Das macht sie angreifbarer für Schädlinge.
6. Wissen über Zimmerpflanzen erwerben
Lerne deine Zimmerpflanzen kennen. Eigne dir so viel Wissen wie möglich an. Dann kannst du am besten auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen und sie gut durch den Winter bringen.
Viel Glück!