Wie stellt Ihr Euch heute die Nachbarschaftshilfe von morgen vor?

31.10.2016 von ebel1980
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Wenn Menschen krank und gebrechlich waren, hatten wir immer geholfen und die Omas und Opas gaben uns einen kleinen Obolus als Zeichen ihrer Dankbarkeit. Heute ist es eher so, dass alle hinter den Fenstern stehen oder auf der gegenüber liegenden Straßenseite das Geschehen beobachten. Wenn es dann der Rettungswagen kommt, die Feuerwehr oder das Beerdigungsinstitut sich mit ihren schwarzen Wagen nähert, hat wie immer keiner etwas gesehen und gehört. Sie benehmen sich wie die drei weisen Affen.

Ich habe eine Selbsthilfegruppe für Nachbarschaftshilfe gegründet, damit es voran geht mit der Besorgung für kranke Menschen, der Haushalts- oder Gartenhilfe. So richtig geht es aber nicht vorwärts. Wie stellt ihr euch die Nachbarschaftshilfe für die kommenden Jahre vor? Was könnte man besser machen? Wie würdet ihr Nachbarschaftshilfe benötigen, wenn ihr alt und gebrechlich wärd? Bin dankbar für jede Antwort.

Antworten: 4

danielhh
danielhh 31.10.2016

Das ist ein sehr schwieriges Thema und ich finde, generell hat sich unsere Gesellschaft sehr (zum Nachteil) verändert. Jeder ist sich selbst am nächsten und mit den Problemen anderer möchte man am liebsten gar nichts zu tun haben. Sehr schade ist das.

Zu Deiner Frage: Es kommt natürlich auch stark darauf an, wo man wohnt. Verwandte wohnen in einem kleinen Dorf in Bayern (nur etwa 300 Einwohner), dort hilft wirklich jeder jedem! Ich selbst komme aus Hamburg, ein größeres Mietshaus. Dort kenne ich nicht mal alle Mitbewohner.

hundefluesterer
hundefluesterer 31.10.2016

Nachbarschaftshilfe ist ja nicht nur etwas für die alten und gebrechlichen Leute. Ich finde die Hilfe geht schon bei etwas Mehl, Zucker oder Salz los. Sie gehört auch dazu, wenn man jemandem hilft, seinen Einkaufswagen hochzutragen, der Briefkastenschlüssel klemmt oder einfach mal das Paket angenommen wird. Ich finde es da immer wichtig sich zu bedanken, denn die kleinen Sachen machen auch schon viel aus. Wie es ist wenn ich älter bin? Schwierige Frage, vielleicht könnten die Jüngeren mit zum Einkauf gehen?

tina68
tina68 01.11.2016

Auch auf dem Dorf, in dem ich lebe, kenne ich nicht alle und eine normale Nachbarschaftshilfe ist hier selbstverständlich. Natürlich nehme ich ein Paket und freue mich, wenn der Nachbar es auch für mich tut. Wenn ich einen schweren Sack Futter im Auto habe und der junge Untermieter von gegenüber kommt, fragt er schon, ob er mir helfen kann. Das hat was mit Erziehung zu tun und ist normal. Bei größeren Leistungen, die auch etwas mit Zeit zu tun haben, muss man es vermutlich wirklich wie in einem Tauschring organisieren und Leistungen wie Geld mit Punkten einbringen. Wer kann immer nur geben, ohne auch mal etwas dafür zu bekommen oder möchte das?

arthur
arthur 31.12.2016

Mal ein Paket annehmen, einen schweren Sack tragen oder dem alten Nachbarn beim Schneeschieben helfen, hat für mich etwas mit Höflichkeit und Anstand zu tun. Das ist eine Selbstverständlichkeit, die ich nicht an die große Glocke hängen würde. 

Die Nachbarschaftshilfe in der Zukunft wird sein wie heute auch: Man hilft denen, die man kennt und nett findet. Wer isoliert ist, bleibt isoliert. Also sollte man beizeiten Freundschaften aufbauen. Es hilft, nett und freundlich zu Nachbarn und Mitmietern zu sein. Hier und da ein nettes Gespräch wirkt manchmal Wunder. Dazu braucht man keine Organisation dahinter.  

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