Muss man als Privatperson eine Steuererklärung machen?

Muss man als Privatperson eine Steuererklärung machen?

14.11.2016 von chillymilly
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Hallo zusammen,

neulich saßen wir in größerer Runde zusammen und das Gespräch kam auf das Thema "Steuererklärung". Die Meinungen waren hier sehr gespalten. Einige meinten, es wäre ein Muss für Privatpersonen, eine jährliche Steuererklärung zu machen, andere wiederum verteidigten die Ansicht, man müsse dies eben nicht. Wie ist das denn geregelt? Ist man wirklich dazu verpflichtet als normaler Arbeitnehmer oder kann man das handhaben wie man möchte?

Antworten: 4

Beste Antwort
arthur
arthur 17.01.2017

Die meisten Arbeitnehmer sind nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Manchmal lohnt sich der Aufwand allerdings. Wie @danielhh schon schrieb: Die Werbungkosten bieten Sparmöglichkeiten. Man bekommt wirklich einiges zurück. Privatpersonen können sich damit sogar ganze vier Jahre Zeit lassen.

Verpflichtend ist die Abgabe einer Steuererklärung, wenn

  • man steuerpflichtige Nebeneinkünfte von mehr als 410 € hat (z. B. durch Vermietung oder gewerbliche Nebeneinkünfte).
  • der Ehepartner die Steuerklasse 5 oder 6 hat.
  • man Arbeitslosen-, Kranken- oder Kurzarbeitergeld usw. von mehr als 410 € erhalten hat.
  • man mehrere Arbeitgeber hat (Steuerklasse 6).
  • Eltern, die geschieden oder unverheiratet sind, Freibeträge für ein Kind übertragen wollen.
danielhh
danielhh 14.11.2016

Als Privatperson bist Du nur zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet, wenn du neben der sog. nichtselbständigen Arbeit (normaler Job mit Lohnsteuerkarte) noch andere Einkünfte hast, z.B. aus einem Gewerbe, Vermietung, Kapitalerträge usw..

Dennoch solltest Du die Erklärung abgeben, da es wegen dem Werbungskosten-Pauschbetrag oft etwas Geld zurück gibt und je nach Länge Deines Arbeitsweges und was Du sonst noch absetzen kannst, sogar noch mehr als nur "etwas" „lachen“-Emoticon

tina68
tina68 14.11.2016

Kirchensteuer bekommt man auch zurück.

danielhh
danielhh 14.11.2016

@tina68

Das war aber leider eine sehr unqualifizierte Antwort.

Man bekommt ja nicht die Werbungskostenpauschale zurück, sondern diese mindert das zu versteuernde Einkommen. Und da man dann im laufenden Jahr quasi zu viel Steuern bezahlt hat, gibt es halt dann etwas von den Steuern zurück, wozu anteilig natürlich auch irgendwo Soli + Kirchensteuer gehören.

Übrigens kann man auch aus der Kirche austreten, wie jeder weiß. Man bezahlt dann keine Kirchensteuer mehr. Allerdings spart man trotzdem nicht die weggefallene Kirchensteuer komplett, sondern zahlt halt etwas mehr Lohn/Einkommenst. + Soli, da die Kirchensteuer zuvor das zu versteuernde Einkommen gedrückt hat „lachen“-Emoticon

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