Wann ist man introvertiert?

Wann ist man introvertiert?

20.04.2017 von holzhacker
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Hallo!
Ich war gestern mit meiner Partnerin auf einer Feier. Wir haben einen sehr angenehmen Abend verbracht und während sie sich einmal quer durch die Party geplaudert hat, habe ich mit ein, zwei Bekannten gemütlich zusammengesessen und mich aus meiner Ecke auch nicht groß wegbewegt. Für mich ist das auch völlig in Ordnung so. Meine Partnerin allerdings hat mir am späten Abend erklärt, ich solle doch auch mal mit anderen Leuten reden. Ihre Worte: "Komm doch mal da weg und sei nicht so introvertiert!"
Jetzt bin ich von Natur aus nicht der Typ Mensch, der immer im Mittelpunkt stehen muss. Ich bin glücklich und zufrieden, wenn ich meine ein, zwei Leute zum reden habe und habe keinerlei Bedürfnis danach, auf jeder Feier neue Bekanntschaften zu schließen. Trotzdem würde ich mich nicht als introvertiert bezeichnen! Schließlich ist es nicht so, dass ich schüchtern wäre oder Geselligkeit nicht mögen würde. Ich brauche bloß keinen riesigen Bekanntenkreis und viel Trubel. Das macht mich doch noch nicht introvertiert? Wo liegt denn da bitte die Grenze?

Antworten: 4

Beste Antwort
kleinehexe
kleinehexe 20.04.2017

Unter einem introvertierten Menschen verstehe ich jemanden, der viel Zeit für sich allein braucht und den gesellschaftliche Events eher anstrengen, als dass sie ihm Spaß machen. Oft haben solche Menschen nach ein, zwei Stunden genug von der Party und wollen wieder heim. Sie neigen oft zum Grübeln und mögen es nicht, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Extrovertierte Personen dagegen mögen und brauchen es, im Mittelpunkt zu stehen. Geselligkeit und Trubel tut ihnen gut und gibt ihnen Energie! Deshalb wirken sie unter Menschen auch immer extrem energetisch und lebendig.

Du klingt für mich allerdings nach keinem der beiden Extreme, sondern einfach nach einem ganz normalen ruhigen Menschen, der nichts gegen Parties hat, die dann aber einfach etwas ruhiger angeht. Also, wenn man es als Skala sehen möchte, in der Mitte mit einer kleinen Tendenz in Richtung introvertiert. Nichts jedenfalls, worüber man sich sorgen müsste „lachen“-Emoticon

dorfglucke
dorfglucke 20.04.2017

Hallo holzhacker,

wenn das auf den Partys (oder heißt es Parties?) immer so ist, dass Du still in der Ecke sitzt und lieber das ruhige Gespräch im kleinen Kreis suchst, dann scheinst Du generell schon wirklich ein introvertierter Mensch zu sein.

Der extrovertierte Mensch kommt mehr aus sich heraus, er würde auf einer Party nicht ruhig in einer Ecke sitzen, sondern mal die Tanzfläche fetzen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen, mit vielen Leuten offene Gespräche führen, laut lachen usw....

Das als kleines Beispiel verstehe ich jedenfalls unter diesen Begriffen. Aber ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, introvertiert zu sein. Es muss solche und solche Leute geben! „lachen“-Emoticon

doctorwho
doctorwho 21.04.2017

Ich sehe das wie @kleinehexe und würde dich auch einfach in der Mitte zwischen den beiden Extremen einordnen, mit leichter Tendenz hin zur Introvertiertheit, aber ohne wirklich introvertiert zu sein. „zwinkern“-Emoticon

Für mich bedeutet der Begriff "introvertiert", dass man sehr in sich selbst gekehrt und mit sich selbst beschäftigt ist und die Gesellschaft anderer Leute nicht sonderlich mag oder braucht oder sogar auch scheut. Dass man sich auch nicht gern über längere Zeit mit anderen unterhält.

Das trifft aber ja auf dich nicht zu.

Vielleicht fände deine Freundin es einfach nur schöner, wenn du mit ihr zusammen etwas mehr mit den Leuten interagieren würdest, sodass du auch an ihren Gesprächen teilhast und dich mit ihr zusammen amüsierst und es nicht so ist, als wärt ihr auf zwei verschiedenen Partys (mit -y ist übrigens richtig, @dorfglucke, -ies ist die englische Pluralform „zwinkern“-Emoticon ) und könntet euch nach der Party gegenseitig fragen: "Und, wie war deine Party so?". „zwinkern“-Emoticon

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Freundin dich einfach gern mehr an ihrer Seite hätte bei solchen Gelegenheiten.

olga
olga 21.04.2017

Introvertierte sind eher auf sich bezogen. Sie brauchen keinen Jubelraum, der ihnen immer wieder spiegelt, wie großartig sie sind. Anerkennung durch andere ist ihnen nicht so wichtig. Demensprechend sind sie ruhiger und nicht die, die jedes Gespräch an sich reißen, laut und einnehmend sind.

Beruflich kann das nachteilig sein. Introvertierte werden oft übersehen.

Warum du auf der Party unbedingt mit zig Leuten reden sollst, erschließt sich mir nicht... Das, was man da redet, ist hohler Party-Sülz, dumme Witze, dumme Sprüche, Small Talk - und das war's. Wenn es dir gelingt, so etwas wie ein gutes Gepräch zu führen, ist das verdammt viel wert.

Olga, die Partys HASST

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