Ich denke sehr viel nach im Moment über meine aktuelle Beziehung. Wir sind nicht perfekt glücklich, es hakt und kriselt immer wieder an vielen Ecken, aber ich weiß nicht, ob das ein Grund zur Trennung ist… Ich bin 25 und wir sind seit 10 Jahren zusammen. Wir wohnen zusammen ohne Kinder. Aber ich frage mich immer öfter, ob er der Richtige für mich ist.
Ich möchte gar nicht so viel vorweg nehmen, worin unsere persönlichen Probleme liegen, denn ich würde gerne von Euch hören, was wirklich echte und gravierende Gründe für eine Trennung für Euch persönlich waren oder sind.
Wann gibt es keinen Weg mehr zueinander? Was würdet Ihr nie verzeihen? Ist Langeweile ein Trennungsgrund? Kann Liebe nach 10 Jahren vorbei sein? Sorry, sehr viele Frage auf einmal.
Ich sehe das ganz anders! Wir sind knapp 6 Jahre zusammen und ich weiß, was du meinst. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kehrt einfach Routine und Alltag ein und das muss erstmal gemeistert werden. Wenn es bei euch keinen wirklich ernsthaften Grund gibt, wie Fremgehen o.ä., würde ich an deiner Stelle versuchen, zusammen mit deinem Partner an der Beziehung zu arbeiten. Ja, eine Beziehung ist Arbeit! Wenn ich mir meine Großeltern anschaue, die über 50 Jahre verheiratet sind und viele Höhen und Tiefen durch haben, macht mir das in schweren Zeiten, in denen ich mir Gedanken mache, Mut.
Eine Freundin meiner Mutter hat mal zu mir gesagt: "Es wird nicht besser, nur anders." Das bezog sich darauf, wenn man sich trennenn würde und später mit jemand anders zusammen kommt. Es wird in keiner Beziehung perfekt sein und immer wieder wird der Alltag einkehren und mit ihm Probleme, die man gemeinsam bewältigen muss. Bringt neuen Schwung rein, indem ihr mal wieder mehr Zweisamkeit habt und Sachen unternehmt, die ihr früher gern getan habt. Erinnere dich daran, warum du diesen Menschen einst lieben gelernt hast.
Wenn du dich, so wie ich, auf deinen Partner zu 100% verlassen kannst, dann solltest du so etwas aufrechterhalten und dankbar sein, dass di so jemanden erwischt hast. Von alleine bleibt und wird eine langjährige Beziehung leider nicht aufregend und pfiffig, da muss man schon ein bisschen aus sich rauskommen und dafür sorgen.
Und Liebe bedeutet auch nicht, nur Schmetterlinge im Bauch zu haben, die verfliegen mit der Zeit. Echte Liebe ist weitaus tiefgründiger und besteht aus anderen Dingen.
Hallo,
also niemals im Leben verzeihen könnte ich einen Seitensprung. Auf keinen Fall!
Und ja, ich finde es ist auch ein Grund zur Trennung, wenn es langweilig geworden ist und man sich einfach nichts mehr zu sagen hat. Viele Leute raten einem dann, sich hinzusetzen und über die Probleme zu reden, oder neuen Schwung in die Beziehung zu bringen. Ich finde das bringt nichts und macht alles nur noch schlimmer. Schlussstrich und Ende.
Ich schließe mich @lillit an, dass es ganz natürlich ist, dass in einer Beziehung irgendwann Routine und damit auch Langeweile einkehrt.
Daran kann man aber arbeiten, vorausgesetzt allerdings, dass beide dazu bereit sind und ein Interesse daran haben! Nur einer allein kann eine Beziehung nicht retten.
Erinnert euch daran, was ihr am anderen mögt, und bringt diese Punkte wieder in den Vordergrund.
Auch ein paar neue "Regeln" können helfen. Z. B. dass ihr einen festen Tag in der Woche vereinbart, an dem ihr jeder allein was mit Freunden unternehmt (muss ja nicht derselbe Tag für euch beide sein). Es kann Wunder wirken, wenn man den Partner nicht ständig in Reichweite hat, sondern ihn auch mal vermissen kann und sich fragt, wie viel Spaß er wohl gerade hat. Auch hat man hinterher was zum Erzählen.
Oder ihr macht einen festen Tag in der Woche aus, an dem ihr gemeinsam etwas Schönes unternehmt, was ihr normalerweise nicht tut. Oder an dem ein Partner den anderen mit etwas überraschen "muss" (Picknick, Massage, Ausflug, Candle-Light-Dinner, etc.)
Dem Partner wieder aktiv bewusst zu machen, dass man ein interessanter, liebenswerter, sexy Mensch ist; mit dem Partner etwas Schönes, Neues zu unternehmen, all das hilft, die Langeweile und Routine zu besiegen.
Aber wie gesagt, das funktioniert nur, wenn beide dazu bereit sind!
Als Erstes solltest du versuchen, das Problem offen und ehrlich mit deinem Partner anzusprechen, ihm zu sagen, dass du das Gefühl hast, dass eure Beziehung ein bisschen festgefahren ist, und ihn fragen, wie er das Ganze sieht.
Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, dass Männer ganz oft zufrieden sind, wenn alles seinen gewohnten Trott geht, und gar nicht auf die Idee kommen oder gar hinterfragen, dass etwas nicht stimmen könnte. Darum musst du unbedingt mit ihm darüber reden. Sag ihm, dass du ihn liebst und nicht die Beziehung an sich in Frage stellst, aber dass die Routine etwas ist, das du gern ändern möchtest.
Für mich gibt es keinen Weg mehr zueinander, wenn das Vertrauen einmal zerbrochen ist. Wenn er mich betrogen hat oder belogen hat. Wie ein Spiegel, der zerbrochen ist oder eine Scheibe mit einem Riss. Der ist nicht mehr zu kitten. Dann ist es vorbei.
Langeweile - oder nennen wir es Routine – ist nach 10 Jahren völlig normal. Viele Dinge haben sich eingeschliffen und bleiben immer gleich. Rituale sind aber auch gut und wichtig. Die schweißen zusammen. Die Verliebtheit ist irgendwann weg und wenn es gut läuft, folgt tiefe und echte Liebe.
Es muss aber auch immer wieder neuer Pfiff rein in jede Ehe. Sonst wird ein anderer Mensch auf einmal interessanter.
Wie wäre es für Dich ohne ihn? Würdest Du ihn vermissen? Oder denkst Du an den neuen Kollegen?
Als ich mal an so einem Punkt war in meiner Beziehung, bin ich alleine nach Mallorca gefahren. Ohne ihn, ohne eine Freundin. Ich bin lange am Strand spazieren gegangen, habe am Meer gesessen und habe ich mich gehört. Ich habe ihn vermisst und bin mit frischem Mut, alles für die Beziehung zu tun, nach Hause gekommen. Er wusste nicht, wie knapp es war, ich wollte ihn nicht unter Druck setzen und meine Beziehung gefährden, falls ich mich für ihn entscheide.